Teurere Tickets Bahn erhöht Fahrpreise um knapp drei Prozent

Bahnfahren wird wieder teurer: Zum Fahrplanwechsel im Dezember steigen die Ticketpreise im Schnitt um 2,8 Prozent, auch die Bahncards verteuern sich. Der Grund: die gestiegenen Strompreise.

Bahnfahren wird ab Dezember erneut teurer. Die Deutsche Bahn erhöht die Preise im Fern- und Regionalverkehr um durchschnittlich 2,8 Prozent, wie der Konzern am Dienstag in Berlin bekanntgab. Auch die Bahncards werden zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember teurer: um 2,4 Prozent. Der Maximalpreis im deutschen Fernverkehrsnetz für eine einfache Fahrt in der zweiten Klasse - zum Beispiel von Hamburg nach München - steigt dann von 135 auf 139 Euro.

Die reguläre BahnCard 25 wird künftig 60 statt 59 Euro kosten, der Preis der BahnCard 50 wird um sieben Euro auf 247 Euro angehoben. Nicht ändern werden sich nach Angaben der Bahn die Sparangebote ab 29 Euro innerhalb Deutschlands und ab 39 Euro für das Europa-Spezial. Das Schöne-Wochenende-Ticket für Gruppenfahrten wird zwei Euro teurer (42 Euro). Derzeit entfallen nach Bahnangaben auf Sparpreise etwa 30 Prozent aller Fernfahrten.

Die Preise für Reservierungen hebt die Bahn nicht an, sie kosten weiter vier Euro pro Platz. Unberührt von den Erhöhungen des Unternehmens sind die Tarife der Verkehrsverbünde, die diese eigenständig festlegen.

Gewinnsprung im ersten Halbjahr

Zur Begründung verwies der für den Personenverkehr zuständige Bahnvorstand Ulrich Homburg am Dienstag vor allem auf die gestiegenen Strompreise. Diese hat die Bahn zumindest zuletzt gut verkraftet: Im ersten Halbjahr 2012 verzeichnete der Konzern einen Passagierrekord sowie einen Gewinnsprung im Fernverkehr. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 verdreifachte sich das Betriebsergebnis von IC und ICE und übertraf damit sogar bereits das Gesamtjahr 2011 deutlich.

Als Grund nannte die Bahn hier unter anderem "Preismaßnahmen". 2011 hatte der Konzern die Tarife im Fernverkehr um 3,9 Prozent nach oben geschraubt und war dafür heftig kritisiert worden. Bahnkunden sind jährliche Fahrpreiserhöhungen gewohnt. Nur 2010 hatte der Konzern erstmals seit längerem seine Preise im Fernverkehr nicht erhöht. Daher fiel der Anstieg im vergangenen Jahr auch deutlicher aus.

DPA · Reuters
joe/Reuters/AFP/DPA

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