Die Lokführer werden am Freitag erneut streiken. Nur drei Tage nach der ersten Warnstreikwelle sollen zwischen 8.30 Uhr und 11.30 Uhr die Bahnen wieder stillstehen, wie die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Donnerstag in Frankfurt/Main mitteilte. Bestreikt werden wiederum die Deutsche Bahn AG und ihre sechs größten privaten Konkurrenten (G6), mit denen die GDL einen flächendeckenden Tarifvertrag für alle Lokführer abschließen will.
"DB und G6 müssen jetzt deutlich nachbessern, um weitere Arbeitskämpfe abzuwenden", erklärte GDL-Chef Claus Weselsky. Der erneute Warnstreik sei die gelbe Karte für die Unternehmen "für ihr perfides Spiel auf Zeit".
Berliner S-Bahn wird nicht wieder bestreikt
Die GDL nannte zunächst keine regionalen Schwerpunkte. Ausgenommen bleibt dieses Mal aber die Berliner S-Bahn, die ohnehin nur eingeschränkt fährt. Man wolle verantwortungsvoll mit der Streikmacht umgehen, erklärte die Gewerkschaft.
Die Lokführer hatten bereits am Dienstagmorgen in ganz Deutschland den Schienenverkehr für zwei Stunden massiv behindert. Die Gewerkschaft will einheitliche Tarifbedingungen für die rund 26.000 Lokführer bei nahezu allen Bahnunternehmen in Deutschland durchsetzen. Parallel läuft eine Urabstimmung über unbefristete Streiks, die am 7. März ausgezählt werden soll.