Der Düsseldorfer Flughafen stand unter Wasser und musste zeitweise gesperrt werden; meterhoch Wasser drang auch in Hallen des Porsche-Werks in Stuttgart-Zuffenhausen ein. Zum Wochenbeginn klingen die Gewitter ab, es bleibt aber wechselhaft und wird etwas kühler. In Alt Tucheband in Ostbrandenburg wurde am Samstagnachmittag ein 42-Jähriger vom Blitz erschlagen. Er war mit seiner 22-jährigen Tochter mit dem Fahrrad unterwegs, als ein Gewitter ausbrach. Die beiden suchten unter einem Baum Schutz, in dem der Blitz einschlug.
Ausnahmezustand in mehreren Bundesländern
Die in Berlin lebende junge Frau wurde schwer verletzt. Ein 33-jähriger Feuerwehrmann in Korntal-Münchingen bei Stuttgart erlitt am Freitagabend einen tödlichen Stromschlag, als er den Keller eines Wohnhauses auszupumpen versuchte. Eine 46-jährige Frau in Affalterbach, die sich an einem Hundezwinger vor einem Wohnhaus aufhielt, wurde von einem Blitzschlag getötet. In Thannhausen bei Günzburg wurde ein Arbeiter vom Blitz getroffen und sehr schwer verletzt, er war ohne Bewusstsein. Das Unwetter zog über den Westen und Süden Deutschlands in Richtung Osten.
In Brandenburg standen am Samstag Straßen und Keller unter Wasser, die Feuerwehr musste mehrere 100 Mal ausrücken. Bereits am Freitagabend herrschte wegen des Wetters Ausnahmezustand in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Im Porsche-Werk in Stuttgart-Zuffenhausen fiel der Strom aus, in die Keller drang massiv Wasser ein, wie ein Sprecher sagte. "Es hat uns heftig getroffen", erklärte er. In mehreren Hallen habe Wasser gestanden, auch in der mit Oldtimern.
Düsseldorfer Flughafen zeitweise geschlossen
Ausgerechnet zu Beginn der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen musste der Flugverkehr am Düsseldorfer Flughafen am Freitagabend für mehr als eine Stunde eingestellt werden. Bei einem schweren Gewitter fielen dort bis zu 57 Liter Regen pro Quadratmeter. Zwei Maschinen aus Frankfurt und Birmingham mussten zum Flughafen Köln/Bonn umgeleitet werden. Es kam zu Verspätungen bis zu 120 Minuten.
Die Flughafenfeuerwehr musste auf dem Airportgelände mehrere Gebäude auspumpen - unter anderem auch im Ankunftsbereich. Für die kommende Woche sagte der Deutsche Wetterdienst sinkende Temperaturen voraus. Werden am Montag noch einmal 27 Grad erwartet, dürften es am Freitag nur noch Höchstwerte um 20/22 Grad sein. Dabei bleibt es wechselhaft mit Schauern, Gewittern und dazwischen immer wieder Sonnenschein.
AP/DPA