Weltreise ohne Flugzeug Däne hat jedes Land der Welt bereist, ohne zu fliegen – nach fast zehn Jahren ist er zurück

Der Däne Torbjørn C. Pedersen vor einem Containerschiff bei der Rückkehr von seiner Weltreise
Dieses Containerschiff brachte ihn nach fast zehn Jahren Weltreise zurück nach Hause: Torbjørn (Thor) Pedersen bei seiner Ankunft in Aarhus
© James BROOKS / AFP
Für seine Weltreise ohne Flugzeug sollte er etwa vier Jahre brauchen, dachte Torbjørn C. Pedersen im Jahr 2013 zunächst. Nun ist er wieder in seiner Heimat Dänemark angekommen – nachdem er zehn Jahre am Stück 203 Länder bereist hat.

Torbjørn C. Pedersen ist nicht der erste, der sich an einer Weltreise versucht, und dabei auf nachhaltigere Transportmittel achtet. Allerdings hatte sich der 44-jährige Däne, der sich auch Thor nennt, eines Tages in den Kopf gesetzt, wirklich jedes einzelne Land zu bereisen, ohne in einen Flieger zu steigen – und brauchte dafür fast zehn Jahre.

Am 24. Mai hakte er das letzte Land auf seiner Liste ab, die Malediven, und machte sich dann mit einem Containerschiff von Malaysia aus auf den Weg in die Heimat, der 33 Tage dauerte. Vergangene Woche kam er dann im Hafen von Aarhus an, wo ihn laut Medienberichten über 100 Menschen in Empfang nahmen. Er soll jedes Land der Welt bereist haben, ohne auch nur ein einziges Mal ein Flugzeug zu benutzen – laut eigener Aussage ist er damit der erste Mensch, der dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt hat. Insgesamt soll er in 203 Ländern gewesen sein, also sogar mehr, als aktuell von den Vereinten Nationen anerkannt sind.

Zehn Jahre am Stück auf Weltreise

Seine Reise startete im Oktober 2013. Damals habe er vermutet, dass die Reise nur an die vier Jahre dauern würde. Er legte sich selbst für sein Vorhaben mehrere Bedingungen auf: In jedem Land sollte er mindestens 24 Stunden verbringen und mit einem Budget von etwa 20 US-Dollar pro Tag auskommen. Außerdem sollte er die Weltreise ohne Unterbrechung durchziehen, also ohne zwischenzeitlich in seine Heimat zurückzukehren, und eben als Verkehrsmittel nicht das Flugzeug zu benutzen. Während seiner Reise soll sich Pedersen unter anderem mit 379 Containerschiffen, 158 Zügen und 351 Bussen fortbewegt haben.

Während er unterwegs war, im Jahr 2021, heiratete er sogar seine langjährige Freundin. In einem Instagram-Post dankte er ihr für ihre Unterstützung: Sie habe immer an seiner Seite gestanden, schon als ihm damals die Idee für seine ungewöhnlich Weltreise gekommen war. Im Laufe der Jahre besuchte sie ihn in 27 Ländern, sodass die beiden sich trotz seiner Weltreise mindestens zwei Mal im Jahr sehen konnten – bis zum Jahr 2020. 

Zwei Jahre in Hong Kong wegen Corona-Pandemie

Als damals die Corona-Pandemie die Welt traf, brach Pedersen sein Reiseprojekt nicht ab, da ihm nur noch neun Länder fehlten. So kam es, dass aus den geplanten vier Tagen in Hong Kong zwei Jahre wurden, bevor er endlich weiter nach Australien reisen konnte. Es sei die zugleich schlimmste und beste Zeit seines Lebens gewesen, sagte Pedersen gegenüber "CNN". "Ich musste mich selbst fragen: Wie viel von meinem Leben werde ich dem hier widmen? Aber während ich darauf wartete, dass die Welt sich wieder öffnete, habe ich mir ein Leben in Hong Kong aufgebaut und so viele besondere Verbindungen geknüpft." 

Die Pandemie war nicht das einzige Hindernis auf seiner Reise: Auch Visa-Probleme, unberechenbares Wetter und eine Malaria-Erkrankung bremsten ihn zwischenzeitlich aus. Obwohl er öfter kurz vor dem Aufgeben gestanden habe, habe er sein Vorhaben schlussendlich durchziehen wollen. Dabei geholfen habe Pedersen auch die große Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft, die er überall auf der Welt erfahren habe, wie er gegenüber "CNN" sagte: "Ich habe während meiner Reise in dem Zuhause von vielen, vielen Fremden übernachtet, und habe es in jedes Land der Welt geschafft – die mit bewaffneten Konflikten, die mit Virusausbrüchen – unverletzt."

Wieder in der Heimat will er sich nun dem Schreiben eines Buchs über seine Reise widmen. Einige Jahre ließ er sich außerdem von einem Filmemacher begleiten, ein Film über seine Reise soll voraussichtlich nächstes Jahr erscheinen. Einen Trailer dazu veröffentlichte er kürzlich auf Instagram. 

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Quellen: CNN, T-Online, Euronews, Instagram

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