Formel 1 Reifenpech und Motorpannen

Renault scheint auch in dieser Saison das Maß aller Dinge zu sein. Weltmeister Alonso fährt wieder vorne weg. Schumi und Co. plagen sich vor dem Australien GP derweil mit ganz anderen Problemen herum.

Ferrari-Star Michael Schumacher glaubt nicht an einen erfolgreichen Angriff auf Renault beim Großen Preis von Australien. Doch der gestürzte Formel-1-Weltmeister setzt im Duell mit seinem Nachfolger Fernando Alonso auf einen langen Atem. "Wir waren in verschiedenen Jahren mit verschiedenen Autos im Prinzip überall stark. Renault scheint das jetzt auch zu sein. Dennoch ist die Saison lang", sagte der vor dem dritten Saisonrennen mit sieben Punkten Rückstand hinter Alonso auf Platz zwei liegende Kerpener kämpferisch.

Wichtig sei, wie die Entwicklung des Ferrari F248 F1 voranschreite. "Und in welcher Geschwindigkeit das im Verhältnis zu den anderen Teams passiert", betonte Schumacher, der auf einen Podiumsplatz beim Rennen am Sonntag (6.00 Uhr MESZ/RTL und Premiere) hofft. Nachdem aber bereits Technik-Direktor Ross Brawn mögliche Probleme mit den Reifen bei vorhergesagten Temperaturen unter 20 Grad Celsius im Albert Park angesprochen hatte, gab auch der siebenmalige Weltmeister in puncto Bridgestone-Pneus zu: "Mit den Reifen sind wir noch ein bisschen im Hintertreffen."

Motoren machen Ärger

Nicht nur die Reifen bringen Ingenieure und Fahrer in der noch jungen Saison ins Grübeln. Auch die neuen V-8-Motoren bereiten weiter großes Kopfzerbrechen. Nicht alle Hersteller seien fertig mit der Entwicklung des vorgeschriebenen Achtzylinders, sagte BMW- Motorsportchef Mario Theissen und schloss sein Team mit ein: "Bereits vor dem zweiten Lauf hat jeder gebangt, ob der Motor hält." Schumacher behauptete hingegen, dass das Problem mit dem Ferrari-Aggregat, das bei ihm und seinem brasilianischen Teamkollegen Felipe Massa (zwei Mal) in Malaysia gewechselt werden musste, gelöst ist.

BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld (Mönchengladbach), Michael Schumacher, dessen Bruder Ralf, Silberpfeil-Pilot Kimi Räikkönen (Finnland) und Formel-1-Rookie Nico Rosberg (Wiesbaden) wurden durch Motorschäden bereits gebremst. Verschont blieb davon bislang Weltmeister und WM-Spitzenreiter Alonso. Bereits im Vorjahr hatte sich der Wagen des Spaniers - inklusive Motor - durch hohe Zuverlässigkeit ausgezeichnet; das war der Grundstein für den Einzel- und Konstrukteurs-Titel. Obwohl der RS26-V8 als letzte Neuentwicklung erst 81 Tage vor dem Auftakt getestet wurde, läuft der Renault-Motor von Alonso und Malaysia-Sieger Giancarlo Fisichella (Italien) wie geschmiert.

Sorgen wegen Bridgestone-Reifen

Das trifft auf die Triebwerke der deutschen Fahrer nicht zu. Nach seinem Ausfall in Malaysia wegen eines Motorenplatzers rechnet Heidfeld nicht damit, dass die Probleme bis zum Rennen im Albert Park vollständig behoben sein werden. "Wir sind weit hinter Renault", gab er zu. Ebenfalls ohne Wechsel oder Schaden am Motor wollen Ralf Schumacher im Toyota und Nico Rosberg im Williams diesmal davonkommen. Mit seinem Bruder teilt der 30-jährige Schumacher zudem die Sorgen wegen der Bridgestone-Reifen. Diese kommen beim TF106 nicht auf die nötige Temperatur. Die Folge ist fehlender Grip. "Es ist schwer zu verstehen, warum wir das nicht schaffen", meinte Ralf Schumacher.

Der in Malaysia wegen eines Motorplatzers früh ausgeschiedene Rosberg musste derweil vor seinem ersten Rennen "down under" Spekulationen über Kontakte zu McLaren-Mercedes dementieren. Da sei nichts dran, so der 20 Jahre alte Sohn des Champions von 1982, Keke Rosberg.

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Jens Marx/DPA

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