Formel1-Planung 2004 Grand Prix von Kanada wegen Tabakwerbeverbot gestrichen

Überraschung bei der Terminplanung 2004: Wegen des dortigen Tabakwerbeverbots wird neben dem Österreich-Rennen auch der Große Preis von Kanada gestrichen.

Überraschend ist der Große Preis von Kanada aus dem Renn-Kalender für 2004 gestrichen worden. Formel-1-Chef Bernie Ecclestone teilte in einem Brief den Veranstaltern des Rennens in Montreal seine Entscheidung mit und begründete sie mit dem Tabakwerbeverbot in Kanada. "Die Entscheidung ist hart für unsere Wirtschaft. Sie wird negative Folgen für Montreals Tourismus haben", befürchtete Cheforganisator Norman Legault am späten Donnerstagabend.

Auch Großer Preis von Österreich gestrichen

Der Kanada-Grand-Prix ist das zweite Rennen nach dem Großen Preis von Österreich in Spielberg, das Ecclestone wegen des Verbots von Tabakwerbung aus dem Programm für 2004 gekippt hat.

Shangai und Bahrain neue Austragungsorte

Für Kanada und Österreich rücken im nächsten Jahr erstmals Bahrain und Shanghai in das Programm. Spa-Francorchamps kehrt nach einem Jahr Pause in den Kalender zurück, obwohl in Belgien ebenfalls ein Tabakwerbeverbot besteht. Das Parlament hatte in der vergangenen Woche aber eine Ausnahmeregelung für den Grand Prix beschlossen und damit den Weg freigemacht.

2004 17 WM-Läufe

Laut dem vorläufigen Kalender des Automobil-Weltverbandes (FIA) werden in der Saison 2004 wieder 17 WM-Läufe stattfinden. In diesem Jahr werden die Titel nach 16 Rennen vergeben. 2004 beginnt die Saison am 7. März und endet am 24. Oktober. Der endgültige Rennkalender wird erst im Herbst veröffentlicht.

Formel 1 verliert ein Traditionsrennen

Der Große Preis von Kanada wurde seit 1967 ausgefahren, nur 1975 und 1988 wurde der Grand Prix nicht gestartet. Seit 1978 war Montreal Austragungsort. In Kanada besteht seit 1997 ein Tabakwerbeverbot. Für das Rennen in Montreal galt aber eine siebenjährige Ausnahmeregelung, die nun ausgelaufen ist.

Ecclestone zieht erstmals Konsequenzen

Schon seit längerem wird in der Formel 1 über die Tabakwerbung diskutiert. Nachdem die Gesundheitsminister der Europäischen Union im vergangenen Dezember beschlossen hatten, das Verbot für Tabakwerbung im EU-Raum auf August 2005 vorzuziehen, hatten Ecclestone und FIA- Präsident Max Mosley immer wieder mit einem Rückzug der Formel 1 aus Europa gedroht. Gegen die EU-Entscheidung haben die Betreiber des Nürburgrings, wo der Große Preis von Europa gestartet wird, Klage beim Europäischen Gerichtshof erhoben. Aus der Tabakindustrie fließen etwa 250 Millionen Euro an Sponsorengeldern in die Formel 1.

DPA

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