In der Hitze von Sepang hat Michael Schumacher kühlen Kopf bewahrt und bei seinem Erfolg beim Großen Preis von Malaysia erneut die Konkurrenz souverän beherrscht. Zwar fiel der 72. Grand-Prix-Sieg in der Karriere des sechsmaligen Formel-1-Weltmeisters am Sonntag nicht so deutlich aus wie noch vor zwei Wochen beim Saisonauftakt in Australien, doch eine echte Chance hatten die WM- Herausforderer auch diesmal nicht.
Bei Temperaturen um die 34 Grad hatte der Ferrari-Pilot im Ziel des mit 310,408 km längsten Saisonrennens nach 1:31:07,490 Stunden einen Vorsprung von 5,022 Sekunden auf den Kolumbianer Juan Pablo Montoya im Williams-BMW. Der Brite Jenson Button überraschte im BAR- Honda mit Platz drei und stand erstmals in seiner Laufbahn auf dem Podium. Schumachers-Teamkollege Rubens Barrichello wurde Vierter.
Pech für Ralf Schumacher und Kimi Räikkönen
Schlecht lief es dagegen für Ralf Schumacher und Vorjahressieger Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes: Ralf Schumacher musste seinen Williams-BMW in der 28. Runde wegen Motorschadens abstellen. Vizeweltmeister Räikkönen ereilte dieses Schicksal in der 41. Runde. Auch in Australien hatte der Finne die Zielflagge nicht gesehen. Der Mönchengladbacher Nick Heidfeld kämpfte wacker mit dem unterlegenen Jordan-Ford, in der 36. Runde gab er nach mehreren technischen Problemen auf.
Michael Schumachers Auftritte in den ersten beiden der 18 Rennen der Saison erinnern stark an seine Dominanz von 2002 und lassen Langeweile befürchten. Der 35-Jährige führt das Gesamtklassement mit der maximalen Punktzahl von 20 Zählern vor Barrichello (13 Punkte) und Montoya (12) an. Ralf Schumacher (5) ist dank seines vierten Platzes im Auftaktrennen Siebter.
Schlechtes Fazit für Ferrari-Rivalen
Michael Schumacher hatte nach seinem Auftaktsieg in Melbourne das Rennen in Malaysia als wahren Gradmesser bezeichnet. Das Fazit fällt schlecht aus für die Ferrari-Rivalen: Zwar hat die Konkurrenz gegenüber dem Debakel von Melbourne etwas aufgeholt, an die Scuderia und Michael Schumacher kommt sie noch lange nicht heran. Der Titelverteidiger, der sich am Samstag die 57. Pole Position seiner Laufbahn geholt hatte, erwischte vor der wegen der Parlamentswahlen in Malaysia geringen Kulisse von 65 000 Zuschauern einen hervorragenden Start und musste nur nach seinen ersten zwei von drei Boxenstopps jeweils kurzzeitig die Führung abgeben.
Der Kolumbianer Montoya konnte ihm noch einigermaßen folgen. Michael Schumachers Teamkollege Rubens Barrichello verpasste einen Ferrari-Doppelerfolg wegen eines Drehers in der zweiten Runde, arbeitete sich aber immerhin noch auf den vierten Platz vor.
Statistik spricht für Schumachers siebten Titelgewinn
Die großen Verlierer waren indes Ralf Schumacher und Räikkönen. "Mein Teamkollege ist vorne dabei. Das ist sehr positiv", versuchte sich der Kerpener über seinen Ausfall hinwegzutrösten. "Es ändert aber nichts daran, dass wir einiges zu tun haben." Die WM-Hoffnungen von Vizeweltmeister Räikkönen sind nach seinem zweiten Ausfall im zweiten Grand Prix des Jahres schon arg geschrumpft. Die Statistik spricht nun eindeutig für den siebten Titelgewinn von Michael Schumacher. Seit 1991 hat jeder Fahrer, der die beiden ersten Saisonrennen gewonnen hat, am Ende auch die Weltmeisterschaft eingefahren.