Michael Schumacher wird offenbar auch in den kommenden drei Jahren mit seinem bewährten «Dream-Team» um Formel 1-Titel kämpfen. Kollege Rubens Barrichello soll nach Berichten der Schweizer Zeitung «Blick» vom Wochenende sowie der am Mittwoch erscheinenden Fachzeitschrift «auto, motor und sport» über die Feiertage seinen bis Ende 2004 laufenden Vertrag mit Ferrari vorzeitig bis 2006 verlängert haben. Der Brasilianer ist damit derjenige Teamkollege, der am längsten mit Schumacher zusammenarbeitet. Seit 2000 fährt Barrichello für Ferrari.
"Dream-Team" bleibt zusammen
Damit bleibt die Erfolgsmannschaft um den sechsmaligen Weltmeister bis zu dessen Vertragsende 2006 voraussichtlich zusammen. Bereits Mitte 2003 hatten Teamchef Jean Todt, Technikchef Ross Brawn, Konstrukteur Rory Byrne und Motorenchef Paolo Martinelli verlängert.
Weihnachtsgeschenk für Rubens
"Es scheint so, als habe Rubens sein ersehntes Weihnachtsgeschenk erhalten", kommentierte die italienische «La Gazzetta dello Sport» den angeblichen Abschluss. Bereits vor Weihnachten hatte Jean Todt eine baldige Einigung angedeutet: "Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht mit Rubens weitermachen sollten." Barrichello selbst hatte sich gewünscht, "dass meine Zukunft bis März geklärt ist".
Erfolgreichster Schumi-Kollege
Barrichello ist aus der Reihe der bisherigen Schumacher-Kollegen der erfolgreichste. Der aktuelle WM-Vierte und Vizeweltmeister der Vorsaison feierte im Ferrari bereits sieben Grand-Prix-Siege. In der vergangenen Saison kam der 31-Jährige acht Mal auf das Podium. "Ich habe Michaels Status und bin glücklich. Das hätte mir niemand zugetraut", hatte Barrichello über seine Situation im Team gesagt.
Schumi denkt nicht ans Karriere-Ende
Kollege Schumacher, der am Samstag im Urlaubsdomizil in Norwegen seinen 35. Geburtstag feierte, will ebenfalls noch einige Jahre fahren. Der Zeitpunkt für ein Karriere-Ende des erfolgreichsten Piloten der Formel-1-Geschichte ist weiter offen. "Mir macht es noch so viel Spaß", sagte der sechsmalige Champion. Er habe das Gefühl, dass er vom Alter und vom Kopf her "noch gut mithalten kann und da auch noch einige schöne Jahre vor mir habe".
Ferrari präsentiert Wagen erst Ende Januar
In der Vorbereitung auf die neue Saison sind die Ferrari-Piloten aber zeitlich ins Hintertreffen geraten. Als erstes Team stellt Williams-BMW an diesem Montag in Valencia das neue Auto vor, während Ferrari seinen Wagen Ende Januar präsentieren möchten.
"Schumi II" will endlich Titel
Für Williams-Pilot Ralf Schumacher hat ein Titelgewinn in dieser Saison Priorität und offenbar Vorrang vor den Vertragsverhandlungen mit dem Team. Die nächste Runde bei den langwierigen Gesprächen über eine Verlängerung des bis Jahresende laufenden Kontrakts soll erst nach Saisonbeginn im Frühjahr stattfinden. "Dass erst im April wieder mit BMW-Williams verhandelt wird, war ganz allein meine Entscheidung. Ich will bis dahin den Kopf für Siege frei haben", sagte Ralf Schumacher der «Bild am Sonntag». Der 28-Jährige setzt sich vor der am 7. März beginnenden WM mit hohen Ansprüchen selbst unter Druck. "Ja, sicher müssen wir dieses Jahr den Titel holen. Das muss einfach unser, das muss auch mein eigener Anspruch sein."
BMW Williams wird "absolute Revolution"
Kurz vor der Präsentation des neuen Autos zeigte sich «Schumi II» äußerst zuversichtlich. "Der FW26 wird eine absolute Revolution", sagte der Kerpener. Schon rein optisch werde der Wagen verblüffen. Auf das Team seines Bruders sieht Ralf Schumacher in der Vorbereitung Probleme zukommen. "Wenn sie den Wagen erst Ende Januar vorstellen wollen, dann wird es schon verdammt eng. Schließlich will Ferrari diesmal ja schon in Melbourne mit dem neuen Auto antreten."