Der neue Cheftrainer Michael Skibbe will mit Hertha BSC langfristig in die Spitzengruppe des deutschen Fußball-Oberhauses. Es sei sein Ziel, Hertha in den zweieinhalb Jahren seiner Vertragslaufzeit da zu etablieren, wo Hertha vom Namen und von den früheren Erfolgen her hingehört - ins vordere Drittel der Bundesliga, sagte der 46 Jahre alte Skibbe bei der Präsentation seines Vereins in Berlin.
Skibbe erhält bei der Hertha einen Vertrag bis zum Sommer 2014, der nur für die 1. Liga Gültigkeit besitzt. Zuletzt stand er beim türkischen Erstligisten Eskisehirspor unter Vertrag. Hertha wird die Ablösesumme übernehmen, bestätigte Manager Michael Preetz.
Hertha hat eine stabile Hinrunde gespielt. Ich denke, dass der Klassenverbleib in diesem Jahr sehr gut möglich ist, sagte Skibbe, der noch keinen Co-Trainer hat. Rainer Widmayer, Assistent des beurlaubten Markus Babbel, steht nicht zur Verfügung. Hertha hat sich nach dem erfolgreichen DFB-Pokal-Achtelfinale vom Schwaben getrennt. Dennoch will Skibbe noch einmal versuchen, Widmayer zum Weitermachen zu bewegen: Ich werde nochmals ein Gespräch mit ihm führen.
Streit mit Babbel beigelegt
Skibbe beerbt Markus Babbel, der nach einem öffentlichen Disput mit Manager Preetz am Sonntag entlassen worden war. Kurz vor Skibbes Präsentation hatte der Verein in einer Pressemitteilung erklärt, dass diese Zwistigkeiten nun beidseitig ausgeräumt seien. Ich bin der Meinung, dass Markus Babbel eine hervorragende Arbeit geleistet hat. Und ich möchte diese positive Arbeit weiter fortsetzen, erklärte Skibbe.
Er habe von seinen bisherigen Besuchen positive Erinnerungen an die Hauptstadt. Ich bin immer mit großem Respekt nach Berlin gekommen. Ich habe mich auch auf die Stadt und das Stadion gefreut, war mit meinen Teams häufiger Sieger gegen Hertha, berichtete der gebürtige Gelsenkirchener, für den Hertha nach Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt die vierte Station in der Bundesliga ist. Ab sofort möchte Skibbe aber mit Hertha siegen.
Natürlich habe er in der Türkei auch den Zwist zwischen Herthas Clubführung und seinem Vorgänger Babbel verfolgt. Schade, dass es zu den Streitigkeiten gekommen ist. Gott sei Dank haben beide Parteien das jetzt beseitigen können. Das ist unter Sportlern genau das Richtige.
Auch die teilweise unbequeme Medienlandschaft in Berlin könne ihn nicht schocken, ergänzte Skibbe: Ich habe schon anderen Medienrummel erlebt. Bei Galatasaray war der Medienandrang noch größer. Und auch bei der Nationalmannschaft hatte ich mächtig viel Presse um mich. Skibbe hatte von 2000 bis 2004 als Bundestrainer unter Teamchef Rudi Völler mit der deutschen Nationalelf gearbeitet.