2. Bundesliga Fürth verliert Montagsspiel - und die Tabellenspitze

Wenn Fürth etwas hasst, dann Eintracht. Drei Monate nach der Pleite gegen Frankfurt verlor das Kleeblatt auch gegen Braunschweig.

Mit einem 1:3 zu Hause gegen Eintracht Braunschweig hat die Spielvereinigung Fürth ihre zweite Saisonniederlage kassiert - und nebenbei auch die Tabellenführung verloren.

Dominick Kumbela (25.) und der starke Dennis Kruppke (52.) hatten die defensiv orientierten, aber sehr klug spielenden Gäste in Führung gebracht. Olivier Occeans Anschlusstreffer sorgte kurz vor Schluss noch einmal für Hoffnung bei den Franken, aber im direkten Gegenzug machte Damir Vrancic alles klar für die Niedersachsen. 

Mike Büskens vertraute der gleichen Startelf wie beim Pokalsieg gegen Paderborn am Dienstag. Torsten Lieberknecht musste auf der Gegenseite den gelbgesperrten Marc Pfitzner ersetzen und strich zudem Nico Zimmermann aus sportlichen Gründen aus dem Kader. So kamen Damir Vrancic und Oliver Petersch in die Startelf der Eintracht.

Magere Kulisse

Kaum mehr als 10.000 Fans waren an den Ronhof gekommen - eine Kulisse, die einem möglichen Bundesligaaufsteiger nicht geziemt, zumal einem, der so gut spielt und so konstant arbeitet wie das Kleeblatt. Die wenigen Anhänger sahen eine gute Auftaktphase ihrer Mannschaft, die ihre Chancen der ersten Minuten aber nicht zu nutzen wussten - und das nach 25 Minuten mit einem Gegentor bezahlte.

Benjamin Kessel hatte den Ball in Bedrängnis nahe der eigenen Eckfahne einfach hoch nach vorne gebolzt. Das Leder sprang hinter der Mittellinie einmal auf und kam zu Dennis Kruppke, der den Ball schön mit dem Oberschenkel über Mergim Mavraj hob, den Verteidiger damit zum ersten Mal ganz schlecht aussehen ließ und dann von rechts aus dem Fußgelenk auf den in der Mitte mitgelaufenen Dominick Kumbela passte. Der Stürmer kam vor Thomas Kleine an den Ball und traf in die rechte Ecke.

Diese Pausenführung war durchaus verdient, denn viel fiel den Gastgebern gegen sehr tief postierte Braunschweiger nicht mehr ein. Nach dem Seitenwechsel wollte Büskens mit der Hereinnahme von Felix Klaus für Christopher Nöthe die Wende erzwingen, aber nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff stand es 0:2. Ken Reichel flankte von links an den kurzen Pfosten, wo Mavraj einmal mehr zu weit von Kruppke entfernt stand, so dass der Kapitän aus kurzer Distanz ins kurze Eck köpfen konnte, das von Keeper Max Grün nicht eben energisch verteidigt wurde. 

Tief, tiefer, Braunschweig

Braunschweig zog sich im Folgenden noch tiefer in die eigene Hälfte, sogar ins eigene Drittel zurück, was Fürth jede Möglichkeit nahm, sein Spiel aufzuziehen. Diese Chance nahmen sich die Franken aber auch mit viel zu vielen verunglückten Hereingaben von beiden Seiten, die - oft halbhoch in den Sechzehner gelöffelt - die Gästeabwehr nicht sehr forderten.

Erst sechs Minuten vor Spielende keimte kurz noch einmal Hoffnung auf, als Olivier Occean nach Flanke von Milorad Pekovic davon profitierte, dass Reichel einen Schritt zu weit vorne stand und so unter der Hereingabe hindurchsprang. Occeans präziser, wenn auch nicht druckvoller Kopfball landete unhaltbar für Torwart Daniel Davari in der linken Ecke.

Doch nur eine Minute später war das Spiel endgültig entschieden, weil Braunschweig nach Wiederanstoß überfallartig mit vier, fünf Spielern in die Spitze ging und so bei seiner Flanke von rechts viele Anspielstationen hatte. Eine von ihnen war Vrancic, der aus nächster Nähe am langen Pfosten einköpfte, bevor er sich bei einer Kollision mit diesem fast entmannte. Die Freude überwog aber die Schmerzen.

Braunschweig konnte seine relative Talsohle damit schon wieder verlassen und hat nun gegen Union Berlin alle Chancen, den nächsten Erfolg zu landen. Für Fürth war es die erste Pflichtspielniederlage seit mehr als drei Monaten, aber zum Trauern bleibt keine Zeit, denn mit dem schweren Spiel am Hamburger Millerntor wartet bereits das nächste Highlight auf die Elf von Mike Büskens.

Daniel Raecke

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