Arminia Bielefeld hat den Aufstiegsrekord geschafft und den siebten Einzug in die Fußball-Bundesliga mit einem 0:0 beim VfL Osnabrück perfekt gemacht. 8000 mitgereiste Fans feierten am Sonntag in der Nachbarstadt die Rückkehr der Fahrstuhl- Mannschaft ins Oberhaus aber erst mit Verzögerung, weil sich die Ergebnisse aus den anderen Stadien nur langsam herumsprachen. Erst als alle Zweifel beseitigt waren, startete die Party. Über 5000 Menschen kamen am Bielefelder Rathausplatz zusammen und feierten ihre Helden lautstark.
"Kann es noch nicht glauben"
Die Spieler tanzten vor Freude und schütteten Trainer Uwe Rapolder im Überschwang Bier über den Kopf. "Ich kann es noch gar nicht glauben, dass wir es trotz des Unentschiedens geschafft haben", kommentierte der strahlende Detlev Dammeier. "Das ist wunderbar", sagte der Mittelfeldspieler, der am Sonntag seinen vierten Aufstieg feierte. "Jetzt sollen sich die Spieler auch austoben, sie haben es verdient", sagte Manager Thomas von Heesen.
Arminia "Rekordaufsteiger"
Mit dem erneuten Erstliga-Einzug sind die Bielefelder wieder alleiniger «Rekordaufsteiger» des deutschen Fußballs. Der 1. FC Nürnberg hatte in der vergangenen Woche, ebenfalls in Osnabrück, mit Aufstieg Nummer 6 zwischenzeitlich gleichgezogen. Bereits 1970, 1978, 1980, 1996, 1999 und zuletzt 2002 hatten die Ostwestfalen den Sprung ins Oberhaus geschafft.
Die Arminia war vor rund 8000 mitgereisten Fans im Stadion an der Bremer Brücke klar überlegen, vergab in der hart geführten Partie aber den möglichen Sieg. Die bereits als Absteiger feststehenden Osnabrücker konnten sich bei Torhüter Timo Ochs bedanken, dass sie ein Unentschieden erreichten.
Ende gut, alles gut
Mit dem Aufstieg gab es ein Happy End am Ende einer turbulenten Saison. Am 1. März wurde Trainer Benno Möhlmann entlassen. Als Glücksgriff erwies sich Nachfolger Uwe Rapolder. Der 45-Jährige war vor seiner Einstellung in Bielefeld 15 Monate lang arbeitslos. «Beide Trainer haben ihren Anteil am Aufstieg», sagte Torhüter Mathias Hain. «Ich danke Thomas von Heesen für das Vertrauen, das er mir entgegengebracht hat», sagte Rapolder und sprach seiner Mannschaft ein dickes Kompliment aus. «Das Team hat so engagiert gearbeitet, das habe ich selten erlebt», meinte der Bielefelder Coach.
Aachen verpasst den vorzeitigen Aufstieg
Im "Herzschlag-Finale" um den dritten Platz haben Alemannia Aachen, der FSV Mainz 05 und Energie Cottbus, die allesamt Punkte einbüßten, Konkurrenz bekommen: Rot-Weiß Oberhausen darf nach dem 3:1 in Nürnberg wieder von der Bundesliga träumen.
Pokalfinalist Aachen verpasste mit dem 1:1 gegen LR Ahlen den vorzeitigen Aufstieg. Nach Ahlens Führung durch Babacar N’Diaye (35.) gelang Bachirou Salou (68.) der Ausgleich. Aachens Keeper Stefan Straub (81.) rettete das Remis, als er einen Strafstoß von Daniel Felgenhauser abwehrte. "Fußball spielt sich im Kopf, nicht in den Beinen ab", sagte Aachens Trainer Jörg Berger nach dem Krimi am "Tivoli", wo die Alemannen auch an ihren schwachen Nerven scheiterten.
Cottbus enttäuscht - Mainz wieder mit Chancen
Cottbus kassierte in Unterhaching nach einer nicht erstligareifen Vorstellung eine bittere Pleite, während Haching dank Francisco Copado mit seinem 18. Saisontor und Goran Sukalo fast schon den Klassenverbleib sicher hat. Der FSV Mainz 05 setzte sich mit dem 1:1 beim Abstiegskandidaten Jahn Regensburg vor Cottbus auf den vierten Platz und kann seinen Ruf als «unaufsteigbar» noch korrigieren.