Bayern München Rummenigge will Kuranyi nicht kaufen

Nach der Fast-Pleite gegen Nürnberg droht der FC Bayern ausgerechnet vor den wichtigen Spielen in eine Formkrise zu schlittern. Aber einer wird wohl nicht helfen: Rummenigge dementiert jedes Interesse an Kevin Kuranyi.

Ottmar Hitzfeld war sauer, Karl-Heinz Rummenigge stürmte eilig davon - und Uli Hoeneß hätte am liebsten gar nichts gesagt. "Sie haben das Spiel ja selber gesehen, mir hat’s gereicht", meinte der Manager des FC Bayern München am Mittwoch nach dem 7:6- Elfmeterkrimi gegen den 1. FC Nürnberg. Der mühsame Derby-Zittersieg gegen den Absteiger hat beim derzeit formschwachen Rekordmeister die Angst vor einem Verpassen der ehrgeizigen Ziele vergrößert. "So reicht es für die ganz großen Ziele einfach nicht", kritisierte Elfmeter-Held Oliver Kahn die Kollegen, die er zuvor vergeblich gewarnt hatte.

Rummenigge: Arne Friedrich hat "Bayern-Qualität"

Überlegungen, den Personalbestand zu verbessern, werden von der Vereinsführung schon länger angestellt: Kevin Kuranyi soll allerdings nicht gekauft werden. "Er passt perfekt dahin, wo er ist.", wiegelte Rummenigge aufkommende Spekulationen ab. Dafür scheint der Bayern-Chef Gefallen an dem Berliner Arne Friedrich gefunden haben. Er besitze "Bayern-Qualität", wird Rummenigge bei der dpa zitiert. Hitzfeld hatte in der letzten Zeit auch wieder Klose ins Spiel gebracht.

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"Jetzt kommen die großen Brocken"

Der Bayern-Trainer war nach dem grausamen Nürnberg-Kick stocksauer und warf seinen "Überheblichkeit" vor: "Es gab einige Leistungsträger, die das Spiel auf die leichte Schulter genommen haben." Dabei steht die härteste Woche noch bevor: Am Samstag gegen den FC Schalke 04, am Mittwoch gegen Olympique Lyon, dann gegen Borussia Dortmund. "Jetzt kommen die großen Brocken. Da wird sich zeigen, was wir wirklich wert sind", so Kapitän Kahn. "Das ist eine ganz entscheidende Woche für uns", sagte der Trainer, der am Morgen danach eine lange Besprechung ansetzte.

Hoeneß beklagt Sorglosigkeit bei Spielern

Trotz aller eindringlichen "Alarm"-Warnungen des Trainers nach dem 4:1 gegen Kaiserslautern bleiben die Bayern unter ihren Möglichkeiten. "Wir wissen, dass wir weit von unserer Bestform entfernt sind", sagte der enttäuschende Michael Ballack, der in der Verlängerung aus vier Metern das leere Tor nicht getroffen und später einen Elfmeter verschossen hatte.

Der Manager fühlte sich nach dem Spiel in seiner schon vorab getätigten Prognose, die Spieler seien zu sorglos, bestätigt: "Das was ich seit Tagen sage - so haben wir gespielt." Lichtblicke aus Bayern-Sicht sind außer Kahn derzeit nur die neue alte Stärke Sebastian Deislers und die Verlässlichkeit des 18,75-Millionen-Mannes Roy Makaay, der am Dienstagabend schon sein 10. Pflichtspiel-Tor erzielte. Ob das für den ganz großen Wurf reichen wird, darf angezweifelt werden.

DPA
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