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Champions-League-Sieg Barcelona steigt auf Europas Fußball-Thron

Der FC Barcelona triumphiert im Champions-League-Finale: Die Mannschaft um Superstar Lionel Messi ließ Manchester United keine Chance und gewann 3:1.
Von Tim Schulze

Nach dem Schlusspfiff im Londoner Wembley-Stadion starrten die Spieler von Manchester United zerknirscht ins Leere. Es blieb ihnen auch nichts anderes übrig. Zu klar hatten sie gerade das Finale gegen die Über-Mannschaft vom FC Barcelona verloren, zu unbedeutend war ihre Rolle, die sie in diesem Endspiel um die europäische Fußball-Krone eingenommen hatten, der wichtigsten Club-Trophäe der Welt. Der FC Barcelona gewann diesen Wettbewerb zum vierten Mal, wie schon im Finale zwei Jahre zuvor in Rom hatten sie die Engländer schlicht zu Statisten ihrer überragenden Fußball-Inszenierung degradiert.

Wayne Rooney hatte in der ersten Halbzeit noch die Führung durch Barcelonas Pedro Rodriguez (27.) ausgeglichen (34.). Aber das war schon zu diesem Zeitpunkt unverdient. In der zweiten Halbzeit dominierte der spanische Meister weiter in beeindruckender Manier die Partie und zog sein brillantes Offensivspiel auf. Lionel Messi ( 54.) und David Villa (69.) sorgten schließlich mit ihren Treffern für die verdiente Entscheidung.

In den ersten zehn Minuten gab es nur eine Mannschaft, die das Spiel machte. Manchester United wählte von der ersten Sekunde an die Flucht nach vorn – so muss man es wohl ausdrücken. Die Mannschaft von Sir Alex Ferguson spielte ein aggressives Pressing und versuchte, Barcelona gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Nach einem langen Ball von Keeper Edwin van der Sar, der nach einer langen Karriere sein letztes Spiel als Profi absolvierte, wäre Wayne Rooney fast zur Stelle (8.) gewesen. Erst im letzten Moment konnte der herausstürmende Barca-Keeper Victor Valdez an der Strafraumgrenze mit vollem Risiko klären.

Wundersamer Wandel im Spiel


Nach 15 Minuten wurden die 87.000 Zuschauer im Wembley-Stadion Zeuge einer wundersamen Wandels und sahen ein komplett anderes Spiel. Plötzlich war der englische Sturm und Drang wie weggeblasen - Barcelona fand immer besser ins Spiel und übernahm handstreichartig das Kommando auf dem englischen Rasen.

Jetzt war es das Finale, das viele erwartet hatten. Die Katalanen, bei denen acht spanische Weltmeister aufliefen, ließen den Ball zirkulieren. David Villa setzte mit einem Weitschuss (10.) das Startsignal. Barcelona schnürte Manchester United regelrecht am Sechzehner ein.

Die erste ernst zunehmende Torchance für Barcelona vergab Pedro (16.). Superstar Lionel Messi setzte die Engländer immer wieder mit seinen Dribblings unter Druck. Manchester United sah nur noch zu, wie die Spanier nach Belieben kombinierten. ManU-Coach Ferguson hielt es angesichts des Einbruchs seines Teams nicht mehr auf der Bank. Aber seine Kommandos, die er von der Seitenlinie seinen Spieler zurief, verhallten ungehört.

Ronney trifft wie aus dem Nichts


Mit einem millimetergenauen Pass auf Pedro leitete Xavi die verdiente Führung für die Elf von Barca-Coach Pep Guardiola ein. Der 23-Jährige ließ van der Sar mit einem trockenen Schuss in die kurze Ecke keine Chance.

Nur sieben Minuten später schlug das Entsetzen der United-Fans dank Rooneys Tor wie aus dem Nichts wieder in helle Begeisterung um. Nach einem Doppelpass mit dem in abseitsverdächtiger Position angespielten Ryan Giggs nahm Englands Nationalstürmer den Ball volley und traf in den Winkel. Doch Barca zeigte sich keineswegs geschockt: Nach Villas Hereingabe fehlten Messi nur Zentimeter zur erneuten Führung (43.).

Nach Wiederanpfiff das gleiche Spiel: Barcelona blieb am Drücker, Manchester United rannte meist hinterher. Zeitweise wirkten Manchesters Akteure beim Kombinationswirbel des Gegners verängstigt wie das Kaninchen vor der Schlange.

Messi und Villa erledigen ManUtd.


Neun Minuten nach der Pause fühlte sich niemand in der Abwehr für Messi zuständig, der aus 18 Metern abzog und den schlecht postierten van der Sar zum 2:1 überwand. Danach entwickelte sich fast ein Spiel auf ein Tor, in dem sich allein Manchesters niederländischer Schlussmann in seinem fünften Finale dem Gegner entgegenstemmte und ein Debakel für seine Mannschaft verhinderte. Gegen Villas Schuss in den Torwinkel war aber auch van der Sar machtlos.

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