Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp muss auch das Champions-League-Spiel seiner Elf beim FC Arsenal in London von der Tribüne aus verfolgen. Die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) belegte Klopp am Donnerstag mit einer Sperre von insgesamt zwei Partien wegen der Vorfälle am 1. Spieltag der Champions League. Beim Gastspiel in Neapel am 18. September war der Trainer nach heftigen Diskussionen mit dem Vierten Offiziellen aus dem Innenraum verwiesen worden.
Der Bundesliga-Spitzenreiter will prüfen, ob er gegen die UEFA-Entscheidung vorgehen wird. "Mein erster Reflex ist, dass wir Einspruch einlegen", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Donnerstag. "Wir haben jetzt fünf Tage Zeit, um die schriftliche Begründung anzufordern", erläuterte BVB-Mediendirektor Sascha Fligge das Prozedere. Die UEFA begründete die Ausweitung der Sperre in einer ersten Stellungnahme mit dem mangelnden Respekt Klopps vor den Entscheidungen des Schiedsrichtergespannes in Neapel.
Nach Eingang der schriftlichen Begründung, die der Revierclub nun anfordert, bleiben drei Tage Zeit für einen Einspruch. Watzke hofft, dass die Urteilserläuterung schon an diesem Wochenende vorliegt. Dann will man gemeinsam das weitere Vorgehen beraten. Ein endgültiges Urteil dürfte es also frühestens in der kommenden Woche geben.
Die Hälfte der Sperre hat Klopp beim 3:0-Heimsieg seiner Elf gegen Olympique Marseille bereits abgesessen. Bleibt es letztlich bei dem Urteil, darf der 46-Jährige sein Team auch am 22. Oktober beim FC Arsenal nicht auf der Bank coachen. Dass Klopp davon nicht begeistert ist, liegt auf der Hand. "Das ist nichts, was ich häufiger brauche", kommentierte er seine Verbannung auf die Tribüne gegen Marseille, "man sieht zwar tatsächlich besser, aber ansonsten ist es sch... ."
Die Hoffnung, dass Klopp eine weitere Zuschauerrolle erspart bleibt, wurde am "Tag der Deutschen Einheit" zerstört. Die UEFA kennt nach dem Wutanfall des Trainers in Italien kein Pardon. Hätte der als "Wiederholungstäter" geltende Fußballlehrer eine Garantie, dass er seine Elf auch in knapp drei Wochen in London so überlegen sieht wie gegen Marseille, käme er sicher damit klar.