Christian Atsu Stürmer würdigt verstorbenen Fußballer mit berührender Geste – der Schiedsrichter hat Verständnis

Mohammed Kudus gedenkt Christian Atsu
Mohammed Kudus gedenkt Christian Atsu nach seinem Tor für Ajax Amsterdam. "RIP Atsu" steht auf seinem Shirt.
© ANP / Imago Images
Im Alter von 32 Jahren ist der Fußballer Christian Atsu bei dem Erdbeben in der Türkei gestorben. Sein Landsmann Mohammed Kudus widmete ihm ein Tor – und auch der Schiedsrichter unterstützte die Geste.

Der Tod von Christian Atsu hat die Fußballwelt erschüttert. Der Fußball-Profi aus Ghana wurde nach dem verheerenden Erdbeben in der Südosttürkei unter den Trümmern tot aufgefunden. Er wurde nur 32 Jahre alt und starb in der Stadt Hatay. Während seiner Karriere hatte er unter anderem für den FC Porto, Newcastle United und den FC Chelsea gespielt und lief 60 Mal für die Nationalmannschaft von Ghana auf.

Viele Vereine und auch der türkische Fußballverband brachten ihre Trauer und Bestürzung über seinen Tod zum Ausdruck. Mohammed Kudus, Landsmann von Atsu, würdigte den verstorbenen Fußballer beim Spiel seines Vereins Ajax Amsterdam gegen Sparta Rotterdam mit einer berührenden Geste. Nach einem Freistoßtreffer zog sich Kudus das Trikot über den Kopf und zeigte auf seinem Unterhemd die Aufschrift "R.I.P. Atsu".

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Gedenken an Christian Atsu – Lob für den Schiedsrichter

Ein Zeichen, das viele Fans berührte – und offenbar auch den Schiedsrichter Pol von Boekel nicht kaltließ. Denn eigentlich wird das Ausziehen des Trikots beim Torjubel laut der Regeln mit einer Gelben Karte bestraft. Doch der Unparteiische erkannte offenbar die besondere Situation und verzichtete auf die Verwarnung.

"Hier geht es um etwas Größeres als die Fußballregeln, es geht um Leben und Tod", sagte Kudus nach dem Spiel ESPN. "Der Schiedsrichter sagte, dass es nicht erlaubt sei, aber er hat die Situation verstanden. Ich bin ihm dafür dankbar und respektiere ihn sehr." Auch der ehemalige DFB-Top-Schiedsrichter Manuel Gräfe lobte auf Twitter das Fingerspitzengefühl des Schiedsrichters: "Das nennt man Persönlichkeit, die ein Top-Schiedsrichter benötigt, um zu wissen/fühlen, wann man auch einmal etwas im Sinn des Sports – hier sogar menschlichen Mitgefühls – 'regeln' bzw. hier weglassen muss", kommentierte er die Szene.

Ajax-Stürmer Kudus erklärte den Hintergrund seines Jubels so: "Ich habe mich dafür entschieden, weil er (Christian Atsu, Anm. d. Red.) mir viel bedeutet. Ich habe viel dadurch gelernt, ihm zuzusehen, er hat mir auch regelmäßig Tipps gegeben." Hätte er in dem Spiel kein Tor geschossen, hätte er den Schriftzug nach dem Abpfiff gezeigt, sagte der 22-Jährige.

Vorher-Nachher-Videos zeigen Ausmaß der Zerstörung im Erdbebengebiet
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© n-tv.de
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