DFB-Pokal Bayern ohne Robben und Ribéry nach Braunschweig

Was ist schon normal in der Pokalsaison 2011/12? Nach den Pleiten der Favoriten Wolfsburg, Leverkusen und Werder hoffen die Bayern sich trotz Ausfalls von Robben und Ribéry nicht ebenfalls in die Riege der Versager einzureihen.

Franck Ribéry und Arjen Robben fallen aus, Jupp Heynckes muss umbauen, trotzdem hoffen die Bayern in Braunschweig nicht das gleiche Pokal-Schicksal wie die Konkurrenz aus Wolfsburg, Leverkusen, Freiburg und Bremen zu erleiden.

Ob Jupp Heynckes manchmal nachts schweißgebadet aufwacht, weil er vom FV 09 Weinheim oder dem FC Homburg träumt, ist nicht bekannt. Doch auch wenn er die bösen Erinnerungen mittlerweile erfolgreich verdrängt hat, waren die beiden Clubs für die schmerzhaftesten Stunden in der langen und erfolgreichen Trainerlaufbahn des Bayern-Trainers verantwortlich.

Die Amateure aus Weinheim (1990) und der Zweitligist aus dem Saarland (1991) hatten Heynckes zweimal in Folge schon gleich in der ersten Runde aus dem DFB Pokal gekickt. Die 2:4-Pleite gegen Homburg markierte sogar den Anfang vom Ende seiner ersten Amtszeit bei Bayern, wenige Wochen später wurde er gefeuert.

Mit den ganz eigenen Gesetzen des Pokals kennt sich Heynckes daher bestens aus, den aktuellen Erstrundengegner Eintracht Braunschweig wird er keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Das wäre auch fahrlässig, denn der Aufsteiger startete furios in die Zweitliga-Saison und führt nach zwei Auftaktsiegen die Tabelle im Unterhaus an. Euphorie und Zuversicht sind entsprechend groß bei den Braunschweigern.

"Was ist schon normal im Pokal?"

Trainer Torsten Lieberknecht sieht seine Mannschaft zwar vor einer "Herkules-Aufgabe" und übte sich in Understatement. "Unter normalen Umständen kannst du das nicht gewinnen", erklärte er, fügte dann aber schelmisch an: "Aber was ist schon normal im Pokal." Der bisherige Verlauf der ersten Runde mit den Patzern der großen Favoriten Wolfsburg, Leverkusen und Bremen hat bewiesen: nicht viel.

"Wir sind gewarnt durch die Ergebnisse", erklärte Heynckes vor der Auswärtsfahrt. "Es verbietet sich von vorneherein, einen Gegner wie Braunschweig zu unterschätzen." Zumal die Eintracht bis auf Verteidiger Deniz Dogan auf alle ihre Stammkräfte wird zurückgreifen können und nach eigener Aussage diese bereits bestens eingestellt hat. "Wir haben versucht, die eine oder andere Schwäche in dem sensationellen Bayern-Kader zu finden. Ich denke, das ist uns auch gelungen", ist sich Lieberknecht sicher.

Robben und Ribéry fallen aus

Damit wird der Coach vor allem den durch Sprunggelenksverletzungen verursachten Ausfall der Flügelzange Arjen Robben/Franck Ribéry gemeint haben. Eine erhebliche Schwächung der Bayern, die Heynckes zu personellen Umstellungen zwingt. Allem Anschein nach werden David Alaba und Thomas Müller die Außenbahnen besetzen, Toni Kroos sich zentral als Spielmacher versuchen.

"Auch wenn der eine oder andere nicht dabei ist, sind wir in der Lage, in Braunschweig zu bestehen", gibt sich Heynckes zuversichtlich. "Wir wissen alle, was uns erwartet. Wir müssen eine Topleistung bringen, um zu gewinnen", forderte Manuel Neuer von sich und seiner Mannschaft, damit sich ein Desaster wie 1990, 1991 und zuletzt 1994, als die Bayern letztmalig in der ersten Runde - damals an Vestenbergsgreuth - gescheitert waren, nicht wiederholt.

Für Braunschweig-Trainer Lieberknecht wäre eine Bayern-Blamage zwar ein willkommenes Geschenk an seinem 38. Geburtstag, für Heynckes aber eine riesige Katastrophe: Einige schlaflose Nächte wären ihm dann garantiert, wenn er sich zum Pflichtspieleinstand gleich in die Riege der Pokaldeppen einreihen müsste.

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