FC Perugias prominentester Stürmer Saadi El Gaddafi, ältester Sohn von Libyens Revolutionsführer Muammar El Gaddafi, ist in der italienischen Fußballliga positiv auf das Nandrolon-Derivat Norandrosteron getestet worden. Dies teilte das Nationale olympische Komitee Italiens (Coni) am Mittwoch in Rom mit. Sollte nach der am 5. Oktober im Spiel gegen Reggina Calcio genommenen A-Probe auch noch die B-Probe von Gaddafi positiv sein, droht dem 30-Jährigen eine zweijährige Sperre und das Ende seiner ohnehin umstrittenen Italien- Karriere. Ein Punktspiel hat der Libyer noch nicht bestritten.
Clubchef Gaucci nahm Gaddafi in Schutz
Perugias Clubchef Luciano Gaucci nahm seinen prominentesten und zugleich spielerisch schwächsten Fußballer in Schutz. Gaddafi habe Medikamente gegen seine Rückenschmerzen genommen, in denen Rückstände des verbotenen Nandrolon gewesen sein müssen, ließ er in Perugia verlauten.
Gaddafi spielt als Präsident des libyschen Fußballverbands in der Nationalmannschaft seines Landes und seit diesem Sommer auf besonderen Wunsch des exzentrischen Club-Präsidenten Gaucci beim FC Perugia. Gaucci hatte schon immer ein Faible für Schlagzeilen trächtige Aktionen. Vor zwei Jahren ließ er als Präsident des Drittligisten Viterbese erstmals eine Profi-Herrenmannschaft von einer Frau trainieren, warf sie dann aber nach wenigen Spielen wieder raus. Derzeit versucht Gaucci gegen den ausdrücklichen Willen des Fußballverbands (Figc) eine Frau in seiner Erstligamannschaft stürmen zu lassen.
Bereits der dritte mutmaßliche Dopingsünder
Gaddafi ist bereits der dritte mutmaßliche Nandrolon-Dopingsünder in der laufenden Saison in der Serie A. Vor dem Libyer wurden bereits Parmas Mittelfeldspieler Manuele Blasi und Inter Mailands Stürmer Mohammed Kallon erwischt.