Ein Jahr WM Das große Heulen

Es war wie ein Stich, nein wie 1000 Stiche ins Herz, als ein gewisser Fabio Grosso unseren WM-Traum platzen ließ. Heute vor einem Jahr war in Deutschland Volkstrauertag.

Grausam, bitter, ungerecht! Was war das nur für ein Abend in Deutschland. Bei natürlich wieder tropischen Temperaturen fieberten 90.000 Fans im Dortmunder WM-Stadion und Millionen vor den TV-Geräten und beim Public Viewing mit ihrem Team mit. Sollte das wirklich das Ende des Sommermärchens sein? Ja, es sollte. In einem atemberaubenden Spiel, vielleicht DEM Spiel der WM, unterlagen unsere Helden im Halbfinal-Klassiker gegen Italien. Aber wie?

Lange waren die Klinsmänner ebenbürtig, mindestens. Und das auch ohne den heimlichen Leader im Team, Torsten Frings. Der war nach denkwürdigen Elfmeterschießen-Thriller gegen die Gauchos aus noch immer unerfindlichen Gründen gesperrt worden. Hin und her wog die Partie, die DFB-Auswahl spielte durchdachter, aber Italien setzte immer wieder geschickt Nadelstiche. Die Deutschen hatten durch Bernd Schneider ihre dickste Torgelegenheit. Aber wie sollte es auch anders kommen - es blieb bis zum Schlusspfiff nach kurzweiligen 90 Minuten beim 0:0.

Willkommen im Ta der Tränen

So ging es in die Verlängerung, Knistern lag in der Luft. Als zunächst Gilardino und kurze Zeit später Zambrotta mit einem Distanzschuss am Aluminium scheiterten, bestand akuter Herzschlaggefahr auf den Rängen. Das 0:0 war nun glücklich für die deutsche Nationalmannschaft. Wirklich? Wer erinnert sich nicht an die 112. Minute als Lukas Podolski völlig freistehend am überragenden Torhüter dieser WM, Gigi Buffon, scheiterte. Nun war es eine echte Nervenschlacht, die sich auf dem Dortmunder Rasen abspielte.

Und dann der Schock, das Trauma-Tor, der Schlag in die Magenkuhle. Als sich jeder bereits auf ein erneutes Elfmeterschießen einstellte, war es um das Sommermärchen geschehen. Fabio Grosso kam im 16-Meter-Raum an den Ball und zirkelte die Kugel unhaltbar für Jens Lehmann ins lange Eck, 1:0 für Italien. Ein letztes Mal rannte die deutsche Mannschaft an - vergeblich. Stattdessen machte Alessandro Del Piero in der letzten Szene dieses atemberaubenden Halbfinal-Thrillers den Sack endgültig zu, als er dem deutschen Keeper keine Chance ließ und eiskalt zum 2:0 für die "Squadra Azzurra" vollendete und ein ganzes Land ins Tal der Tränen beförderte.

kbe

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