Er hat es schon wieder getan: Joachim Löw hat während des Deutschland-Spiels gegen die Slowakei erneut vergessen, wie viele Kameras auf ihn gerichtet sind. Anscheinend in Gedanken rieb er sich abermals die Hand an gewissen Körperregionen, um anschließend daran zu riechen. Dieses Mal war es aber nicht der Schritt, sondern die Achseln. Klar macht Löw dabei nicht die beste Figur, skandalös ist es aber auch nicht - allenfalls skurril, dass dieser Mann ein Stadion voller Fußballfans und mehrere nur ihn filmende Kameras schlicht ausblenden kann. Nach Abpfiff wurde die Szene schlagartig zum großen Thema bei Twitter.
Deutschland in der Einzelkritik
Konnte sich die ersten 41 Minuten entspannt sonnen, und musste dann auf einmal glänzend parieren. Hielt gegen einen Kopfball aus kürzester Distanz stark, kurz darauf erhöhte Deutschland auf 2:0. Nach der Pause hier und da gefordert. Immer da. Note 2.
Mit viel Zug nach vorne. In Halbzeit eins mit mehreren guten Flanken vors Tor. Stets anspielbar, bestätigte den guten Eindruck seines EM-Debüts. Spielt, als sei er schon ewig Teil der Mannschaft. Wird die Lösung für hinten rechts bleiben. Note 2-.
Räumte die wenigen Konter der Slowaken im ersten Durchgang sicher ab. Auch im Aufbauspiel stark, traut sich offensiv zunehmend mehr zu. Assistpunkt beim 3:0 gesammelt. Insgesamt souverän. Note 2.
Sehr sicher, wieder stark im Aufbau. Immer wieder gute Diagonalbälle auf den linken Flügel. Machte per sehenswerter Direktabnahme das wichtige 1:0. Guter Zeitpunkt fürs erste Länderspieltor. Insgesamt weiterhin bärenstark. Gelb vorbelastet nach 70 Minuten runter. Note 2+.
Immer anspielbar, viel Zug nach vorne im ersten Durchgang. Harmonierte gut mit Draxler. Die ganz starken Aktionen fehlten aber. Note 3+.
Bemüht um Struktur im Aufbau. Eine gute Kopfballchance zu Beginn. Ansonsten passsicher und ruhig am Ball, aber ohne Ausrufezeichen. Trotzdem solide. Wich gegen Ende Schweinsteiger. Note 3+.
Erneut weniger im Spiel als noch zu Beginn des Turniers, trotzdem natürlich gewohnt passsicher im Aufbau. In der Nachspielzeit mit einer Riesenchance. Note 3.
Im ersten Durchgang erneut bemüht, aber glücklos. Zwei, drei kleinere Chancen nach ungefähr einer halben Stunde. Nichts Zwingendes dabei, ansonsten wieder unauffällig. Gegen Ende leicht verbessert. Note 4-.
Kommt nach schwachem Start immer besser ins Turnier. Im ersten Durchgang der Dreh- und Angelpunkt im deutschen Spiel. Mehrere gute Chancen, starke Zuspiele, fast alles lief über ihn. Vergab den Elfmeter zwar schwach, trotzdem insgesamt ganz, ganz stark. Note 1-.
Gewinnt den direkten Vergleich mit Götze um Längen. Nach Özil bester Mann in Durchgang eins. Traute sich viel zu, ging oft erfolgreich ins 1-gegen-1. Bereitete Gomez' Tor ganz stark vor. Dazu Fleißsternchen. Nach der Pause dann die Krönung mit dem 3:0. Durfte nach 71 Minuten duschen. Note 1.
War gut im Spiel, wenn auch mit wenigen Szenen. Hat fast nur Augen für das Tor, wenn am Ball. Aber Elfmeter herausgeholt, Tor gemacht: Aufgabe erfüllt. Note 2.
Kam für die letzten 20 Minuten für Boateng. Ersetzte ihn solide. Note 3.
Durfte die Schlussphase für Draxler rein – unter frenetischem Beifall im Stadion. Hatte sichtlich Bock. Ein, zwei gute Szenen. Note 3.
Der Lieblings-"Joker" von Löw durfte dieses Mal eine Viertelstunde ran. Fand gut ins Team. Klar und geordnet im Mittelfeld. Note 3.
Die Aufnahmen verbreiteten sich rasend schnell:
Auch die entsprechenden Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: