EM-Einnahmen Die EURO ist für die UEFA Gold wert

Durch Sponsoring und Rechteverkauf haben sich die Einnahmen der UEFA auf 800 Mio. Euro mehr als verdreifacht. Auch der DFB kann sich bei einem Titelgewinn von Rudis Jungs freuen: Der Sieger erhält schlappe 18 Mio. Euro.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) landet mit der Europameisterschafts-Endrunde in Portugal den größten ökonomischen Coup ihrer 50-jährigen Geschichte. Im Vergleich mit der EURO 2000 haben sich die Einnahmen auf 1,25 Milliarden Franken (rund 825 Millionen Euro) mehr als verdreifacht. "Wir haben ein neues Level erreicht", erklärt UEFA-Generalsekretär Lars-Christer Olsson stolz. Der Goldrausch in dieser Form wird so nicht weitergehen. "Wir sind wohl an der obersten Grenze angekommen", sagt Martin Kallen, der für die UEFA die EM als Chief Operating Manager mitorganisiert.

Weniger Sponsoren, aber mehr Einnahmen

Den Löwenanteil der Einnahmen bringt der Verkauf der EM-Fernsehrechte mit rund 552 Millionen Euro ein. Neben dem Verkauf der etwa 1,1 Millionen Tickets für 31 Spiele lassen aber auch die 17 Sponsoren die Kassen klingeln. Dabei hat die UEFA den Kreis der Hauptsponsoren von zwölf vor vier Jahren auf acht reduziert. "Wir sagen, weniger ist mehr", so Kallen. . Den Unternehmen sollte so eine bessere Präsenz und Wahrnehmung bei dem Fußball-Spektakel ermöglichen werden.

Mehr als 80 Prozent der Deutschen interessieren sich für die EM

Eine Rechnung, die aufging. Für die Sponsoren ist die Investion in eine EM eine enorm lohnende. Die EURO kann mit einem enorm hohen Grad der Wahrnehmung rechnen. Nach einer repräsentativen Studie des Kölner Marktforschungsinstituts "Sport und Markt" interessieren sich rund 80 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren - rund 50,99 Millionen - zumindest ein wenig für die EM. Adidas sieht sein Engagement als langefristiges Projekt. "Wir wollen unsere Position als weltweite Nummer eins durch die EM im Fußball festigen und ausbauen", sagt Oliver Brüggen, Sprecher des deutschen Sportartikelherstellers.

Rekordausschüttung an Teilnehmer

An dem Einnahme-Boom sollen auch die 16 Endrunden-Teilnehmer partizipieren. Sie werden ein Gesamtpreisgeld von 130,8 Millionen Euro erhalten - bei der EM in Belgien und den Niederlanden vor vier Jahren waren lediglich 77 Millionen Euro ausgeschüttet worden. Sollte die deutsche Mannschaft den Titel holen, würde dies mit 18 Millionen Euro honoriert werden.

Auch für die UEFA, die mit etwa 230 Millionen Euro Organisationskosten kalkuliert, wird am Ende ein dicker Überschuss übrig bleiben. Damit sollen neue Zukunftsprojekte realisiert werden.

So wird die UEFA 130 bis 200 Millionen Euro zur Deckung der Kosten bis zur EURO 2008 bei einer Bank hinterlegen und weitere 260 Millionen in das "Hattrick-Programm" stecken. Damit werden Ausbildungsprogramme und der Bau von Kleinfeld-Anlagen in den 52 Mitgliedsverbänden der UEFA gefördert.

Andreas Schirmer

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