Der marokkanische Fußball-Nationalspieler Achraf Hakimi von Paris Saint-Germain steht wegen des Verdachts der Vergewaltigung im Fokus der französischen Justiz. Wie die Staatsanwaltschaft Nanterre am Freitag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, wurde am Donnerstagabend nach einer Befragung ein Ermittlungsverfahren gegen den 24-Jährigen eingeleitet.
Achraf Hakimis Anwältin dementiert Vorwurf
Das Verfahren kann am Ende zu einem Strafprozess führen, falls ausreichend Beweise gegen den Beschuldigten gefunden werden. Andernfalls können die Ermittler das Verfahren auch wieder einstellen. Hakimis Anwältin Fanny Colin hatte den Vorwurf gegenüber der Zeitung "Le Parisien" zurückgewiesen und erklärt: "Die Anschuldigungen sind falsch." In einem Schreiben vom Freitag, aus dem das Blatt zitierte, sprach Colin von einem "Erpressungsversuch".
Eine 24 Jahre alte Frau hatte der Polizei gesagt, sie sei am vorigen Wochenende von Hakimi vergewaltigt worden. Die Frau erstattete Berichten zufolge zwar keine Anzeige, doch wegen der Schwere des Vorwurfs informierte die Polizei die Staatsanwaltschaft.
Hakimi wurde unter Justizaufsicht gestellt und darf mit seinem mutmaßlichen Opfer nicht in Kontakt treten. Nach Bekanntwerden des Vorwurfs hatte es von PSG zunächst Rückhalt für den Abwehrspieler gegeben. "Der Club unterstützt den Spieler, der die Anschuldigungen entschieden zurückgewiesen hat und der Justiz vertraut. PSG ist eine Institution, die Respekt auf dem Rasen und außerhalb dessen verspricht."
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Hakimi war noch am Montagabend auf der Gala des Fußball-Weltverbandes Fifa zu Gast, bei der Lionel Messi als Weltfußballer ausgezeichnet wurde. Am Freitag erschien er wieder beim Mannschaftstraining von PSG und soll nächste Woche wieder spielen. Das Team des früheren Dortmunders tritt am kommenden Mittwoch zum Achtelfinal-Rückspiel der Champions League beim FC Bayern München an.