FC Bayern München: Diese Trainer könnten Niko Kovac beerben | STERN.de

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Heynckes ehemaliger Co-Trainer Peter Herrmann steht noch immer in den Diensten des FC Bayern München. Die sportliche Kompetenz spricht ihm wohl niemand ab, allerdings scheut Herrmann den Job im Rampenlicht. — Peter Herrmann

Heynckes ehemaliger Co-Trainer Peter Herrmann steht noch immer in den Diensten des FC Bayern München. Die sportliche Kompetenz spricht ihm wohl niemand ab, allerdings scheut Herrmann den Job im Rampenlicht.

© Thomas Eisenhuth/ / Picture Alliance

Spätestens das 3:3 gegen den Bundesliga-17. Fortuna Düsseldorf dürfte Niko Kovac klargemacht haben, dass seine Zeit in München schon wieder zuende gehen könnte. Auf dem Platz stand eine ideenarme Mannschaft, die sich bei klarer eigener Führung von einem designierten Absteiger auskontern ließ. So ein Spiel kann man als Bayern-Trainer nur selten ohne Trainer-Diskussion überstehen.

Uli Hoeneß hatte bei der wegen ihrer Peinlichkeit schon jetzt legendären Pressekonferenz angekündigt, Niko Kovac "bis aufs Blut" zu verteidigen. Doch nach dem Unentschieden gegen Düsseldorf klang das schon anders. Eine Jobgarantie für Kovac sprach Hoeneß nur noch bis zum Dienstagabend aus, wenn Bayern in der Champions League gegen Benfica Lissabon ranmuss. "Dann müssen wir mal eine Analyse machen, wo wir stehen." Sollte das Spiel Bayern auch im nächsten Heimspiel enttäuschen, dürfte es das wohl für Kovac gewesen sein. Aber wer könnte bei den Bayern auf der Nachfolge-Liste stehen?

13 Spiele, 13 Siege – das ist die beeindruckende Bilanz des Ex-Bayern-Spielers Mark van Bommel als aktueller Trainer von PSV Eindhoven in der ersten niederländischen Liga. Allerdings mangelt es ihm noch an internationaler Erfahrung. So war der ehemalige Bayern-Führungsspieler bislang eher als Trainer für Bayerns 2. Mannschaft im Gespräch.

Arsène Wenger ist gerade in aller Munde. Nach Informationen der "Bild" ist die Arsenal-Legende Top-Kandidat auf die Kovac-Nachfolge. Die Bayern haben sich schon Anfang der 1990er Jahre um Wenger als Trainer bemüht, aber eine Absage kassiert. Rummenigges Sympathie für den Elsässer hat darunter anscheinend nicht gelitten. "Ich habe persönlich ein sehr gutes Verhältnis zu Arsène Wenger, den ich sehr schätze seit langer, langer Zeit", sagte Rummenigge im März 2017. Ein weiterer Vorteil von Wenger: Er spricht Deutsch. Und damit, ein Star-Ensemble zu bändigen, hat er reichlich Erfahrung.

Das Wohlwollen von Uli Hoeneß hat Mehmet Scholl auf jeden Fall. Hoeneß soll schon 2017 über eine Doppelspitze mit Hermann Gerland und Scholl nachgedacht haben – als Nachfolger des entlassenen Carlo Ancelotti. Doch ob Hoeneß und Rummenigge gerade Lust auf ein neues Experiment haben? Immerhin hat Scholl seit fünf Jahren nicht mehr als Trainer gearbeitet - sondern eher als TV-Experte.

Die letzte Rückholaktion des Fußball-Rentners Jupp Heynckes als Bayern-Trainer endete mit der Meisterschaft 2017/18. Stürmer Thomas Müller hat auf die Collage zu Heynckes Abschied geschrieben: "Danke Trainer ... Wir sehen uns im Oktober!" Nicht nur, weil inzwischen Ende November ist, erscheint es eher unwahrscheinlich, dass Heynckes sich noch einmal überzeugen lässt, einzuspringen. Denn beweisen muss ein so erfolgreicher Trainer niemandem mehr etwas – zumal mit seinen inzwischen 73 Jahren.

In seinen Jahren als Trainer von Real Madrid hat Zinedine Zidane vier Mal die Champions League gewonnen. Nichts wünscht man sich in der Säbener Straße mehr, als sich diesen Pokal wieder in die Vitrine stellen zu können. Doch aktuell macht Zidane ein Sabbatical und steht vorerst nicht zur Verfügung. Schon mit Englisch soll es bei Zidane hapern, Deutsch spricht er gar nicht. Wollen und können Hoeneß und Rummenigge ihn trotzdem überzeugen?

Ein Autoritätsproblem - wie über Kovac kolportiert - dürfte der Italiener Antonio Conte nicht bekommen. Immerhin kann er Meistertitel in England und Italien vorweisen – und er stünde sofort zur Verfügung.

Aus Leipzig nahm Ralph Hasenhüttl seinen Abschied wegen Problemen mit Manager und aktuellem Interimscoach Ralf Rangnick. In Leipzig hat er genau den schnellen und kreativen Fußball spielen lassen, den man in München gerade so schmerzhaft vermisst. Allerdings hat Hasenhüttl noch im Mai selber gesagt, dass er sich den FC Bayern München noch nicht zutraut.

Seine Fitnessübungen mit Medizinbällen sind gefürchtet und in seiner Zeit als Bayern-Trainer (2004-2007) holten die Bayern zwei Meistertitel und einmal den DFB-Pokal. Allerdings ist nicht mangelnde Fitness das Problem der Bayern-Spieler, sondern ihre uninspirierte und verunsicherte Spielweise. Ob da ein harter Hund wie Felix Magath der richtige Trainer ist, um den Spielern neues Selbstbewusstsein einzuimpfen?

Es wäre wohl die Erfüllung des Lebenstraums von Lothar Matthäus, Trainer beim FC Bayern zu werden. Allerdings steht da immernoch das Wort von Uli Hoeneß von 2002 dagegen: "So lange ich und der Kalle Rummenigge etwas zu sagen haben, wird der nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion." Insofern wird Matthäus' Traum wohl mindestens bis zu Hoeneß' Abschied ein Traum bleiben.

Rekord-Nationalstürmer Miro Klose erarbeitet sich gerade in der U17 der Bayern erste Verdienste als Trainer. Abgesehen davon, dass ihm der passende Trainerschein fehlt, um die Verantwortung für die Profi-Mannschaft zu übernehmen, dürfte der Sprung noch zu groß sein.

Heynckes ehemaliger Co-Trainer Peter Herrmann steht noch immer in den Diensten des FC Bayern München. Die sportliche Kompetenz spricht ihm wohl niemand ab, allerdings scheut Herrmann den Job im Rampenlicht.

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