Die US-Bundespolizei FBI untersucht bei ihren Ermittlungen gegen die Fifa einem Insider zufolge auch die WM-Vergabe an Russland und Katar. Die Nachforschungen gingen über das Korruptionsverfahren hinaus, in dessen Rahmen in der vergangenen Woche mehrere hochrangige Fifa-Funktionäre angeklagt worden seien, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus US-Ermittlerkreisen.
Nach dem Willen des Fußballverbandes sollen die Weltmeisterschaft 2018 in Russland und 2022 in Katar ausgetragen werden. Beide Länder haben jegliches Fehlverhalten zurückgewiesen. Besonders an der Entscheidung für Katar hat es scharfe Kritik gegeben. Das Golfemirat hat kaum eine Fußballtradition, und die Temperaturen steigen im Sommer über 40 Grad. Der Außenminister des Landes erklärte indes am Mittwoch, es sei ausgeschlossen, dass Katar die WM wieder entzogen wird.
US-Justizministerin Loretta Lynch hatte in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" noch ausweichend auf Ermittlungen zur WM-Vergabe geantwortet. "Damit beschäftigen sich die Schweizer Behörden", sagte sie. Aber: "Wir haben anderen Ländern Informationen zur Verfügung gestellt, um ihnen bei ihren Ermittlungen zu helfen."
Valcke: "Ich habe mir nichts vorzuwerfen"
Derweil sieht sich Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke nicht belastet. "Ich habe mir nichts vorzuwerfen", sagte er am Mittwoch dem Sender France Info. Aus seiner Sicht gebe es keinen Grund, warum er nicht auf dem Posten des Generalsekretärs bleiben sollte. "Ich fühle mich ganz sicher nicht schuldig."
Nach Berichten der "New York Times" sind US-Ermittler der Ansicht, Valcke sei "der hochrangige FIFA-Offizielle", der 2008 zehn Millionen Dollar im Zuge möglicher Korruption um die WM-Vergabe an Südafrika von einem FIFA-Konto auf ein US-Konto überwiesen habe.
