Auch von gezielten Fouls will sich der neue Bundesliga-Star Franck Ribéry vom FC Bayern München nicht von seinem Zauber-Fußball abbringen lassen. "Fußball muss auch Spaß sein. Die Liga tritt mich nicht so schnell kaputt", sagte der Franzose vom deutschen Rekordmeister der Sport Bild (Mittwochausgabe). "Meine Kunststücke wird es weiterhin geben", versprach der Nationalspieler den Fans weitere fußballerische Höhepunkte. "Ich bin ein Kämpfer und habe keine Angst, wenn ich in den Zweikampf gehe."
Der FC Bayern hatte zuletzt von den Bundesliga-Schiedsrichtern gefordert, seine teuren Stars wie Ribéry, Luca Toni oder Miroslav Klose verstärkt gegen "böse Fouls" zu schützen. Einen "Artenschutz" speziell für die Münchner Top-Spieler hatte Schiedsrichter-Sprecher Manfred Amerell aber umgehend zurückgewiesen. Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler hatte die vom FC Bayern in Gang gesetzte Diskussion als "lächerlich" bezeichnet.
"Fußball kein Ballett"
Die Verletzung von Nationalstürmer Klose, der durch ein Foul des Bremers Naldo eine Knieverletzung erlitten hatte, sowie harte Attacken der Spieler von Hannover 96 zuletzt beim 3:0 des Tabellenführers hatten Bayern-Manager Uli Hoeneß auf den Plan gerufen. "Ribéry wurde permanent in die Hacken getreten. Hier wird bewusst die Gesundheit der Spieler gefährdet", schimpfte der Manager und attackierte die Konkurrenz: "Sie sollen den Ball spielen, nicht die Knochen des Gegners kaputt treten. So kann es nicht weitergehen."
Hannovers Profi Altin Lala, am Samstag nach Fouls an Ribéry und Zé Roberto per "Ampelkarte" vom Platz gestellt, hatte seine Bestrafung nicht verstanden. "Fußball ist doch kein Ballett." Dass etwa Ribéry mit seinen Dribblings, Zauberstücken und Übersteigern Gegenspieler regelrecht entnerven kann, hatte DFB-Trainerausbilder Erich Rutemöller deutlich gemacht: "Wenn einer mit Tricks und langem Ballhalten glänzt, kann es schnell zu Frustfouls kommen." Dies sah auch der frühere Bayern-Kapitän Stefan Effenberg so. "Wer den Ball so lange hält wie Ribéry, muss sich nicht wundern, wenn er auf die Socken kriegt."
"So bin ich am gefährlichsten"
"Ich will die Gegner nicht provozieren", hielt der 24 Jahre alte französische Nationalspieler entgegen. "Aber ich liebe den Ball und bin eben schwer von ihm zu trennen." Furcht vor überharten Attacken gegen seine Gesundheit hat Ribéry aber nicht. "Wer nicht fair bleibt, muss bestraft werden. Solange die Schiedsrichter ihren Job machen, ist das für mich okay", sagte er der Sport Bild weiter. Im eher körperbetonten Spielstil der Bundesliga sieht Ribéry sogar einen Vorteil für sich: "Hier kommt es zu vielen Zweikämpfen, die ich mit meinen Dribblings entscheiden kann. So bin ich am gefährlichsten."
DPA/kbe