Nach einem Pfeifkonzert während der französischen Nationalhymne beim Freundschaftsspiel Frankreich - Tunesien will die französische Regierung hart durchgreifen: Künftig soll ein Spiel abgebrochen werden, wenn es bei der Nationalhymne Protestpfiffe gibt. Das kündigte Sportministerin Roselyne Bachelot nach einer Krisensitzung am Mittwoch in Paris an. Präsident Nicolas Sarkozy hatte neben der Ministerin auch den Staatssekretär für Sport, Bernard Laporte, und den Vorsitzenden des französischen Fußballverbandes (FFF), Jean-Pierre Escalettes, einbestellt.
Am Vorabend hatte ein Teil des Publikums beim Freundschaftsspiel zwischen Frankreich und Tunesien während der Marseillaise gepfiffen. Bei früheren Spielen zwischen Frankreich und Algerien (2001) sowie Frankreich und Marokko (2007) war es zu ähnlichen Zwischenfällen gekommen. Premierminister François Fillon sprach von einer "Beleidigung Frankreichs und der Spieler".