Lothar Matthäus wird nun wohl doch ins Trainergeschäft einsteigen. Seine zukünftigen Schützlinge werden allerdings nicht in der deutschen Bundesliga auf Torejagd gehen. Offenbar verhandelt Matthäus ganz konkret mit dem österreichischen Bundesligisten Grazer AK. »Wir werden nächste Woche ein Gespräch mit ihm und unserem Präsidenten führen«, bestätigte der Pressesprecher der Grazer, Günther Koschak, am stern.de-Telefon. Über den Zeitpunkt eines Engagements machte der Verein bisher keine genauen Angaben. Möglich sei aber, dass Matthäus zu Beginn der neuen Saison auf der Trainerbank sitze.
Gute Erfahrungen mit Augenthaler
Interessant ist dabei, dass auch schon Klaus Augenthaler beim derzeitigen Tabellenfünften der Österreichischen Bundesliga seine Karriere als Coach begann. Die guten Erfahrungen mit dem Trainer-Debütanten Augenthaler waren offenbar ein wesentlicher Grund für die Kontaktaufnahme zu Matthäus. Der jetzige Coach des Zweitliga-Spitzenreiters 1. FC Nürnberg hatte den Verein vor drei Jahren ohne Erfahrung als Cheftrainer übernommen. Koschak: »Es ist fast die selbe Konstellation. Auch Augenthaler hatte vorher keinen Verein als Trainer und deswegen haben wir uns nicht gescheut, Lothar Matthäus zu kontaktieren.«
Matthäus war in den letzten Wochen auch schon als heißer Kandidat bei Eintracht Frankfurt im Gespräch. Dieses Amt lehnte er aber, wegen zahlreicher Prosteste von Frankfurter Fans, dankend ab. In Graz würde er Nachfolger von Werner Gregoritsch werden. Die Grazer sind unzufrieden mit der derzeitigen Leistung ihres Teams, nachdem in den letzten beiden Bundesligaspielen gegen Rapid Wien und Admira Wacker nur zwei Punkte geholt wurden. Hinzu kam als krönender Abschluss, das Ausscheiden aus dem österreichischen Fußball-Pokal gegen einen Regionalligisten. »Wir haben uns in zwei Wochen fast schon die gesamten Saisonziele versaut«, so Günther Koschak. »Da ist es klar, dass der Vorstand unruhig wird und die Trainerfrage stellt!«
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