Er ist der große Unbekannte in der Fußball- Bundesliga. Der Schweizer Hanspeter Latour ist unerwartet als neuer Cheftrainer des 1. FC Köln vorgestellt worden. Der 58 Jahre alte Übungsleiter stand zuletzt beim Schweizer Erstligisten Grasshoppers Zürich unter Vertrag und gilt als akribischer Arbeiter. "Ich bin weder Fußball-Papst noch ein Prophet, aber ich weiß, was es braucht, um vorne dabei zu sein", sagte der 58-Jährige vor Kurzem in einem Interview mit der Schweizer Tageszeitung "Blick".
"Ich bin einer, der fordernd ist, manchmal auch unangenehm. Ich probiere vorzuleben, dass ich auch mir gegenüber fordernd bin", fügte der Nachfolger für den am 18. Dezember beurlaubten Uwe Rapolder hinzu. "Mich kann nicht alles umhauen. Jeder, der vorne dran steht, muss Kraft haben. Das ist bei uns Trainern so." Kölns Manager Michael Meier charakterisierte Latour bei der Präsentation als einen "positiv denkenden Menschen voller Leidenschaft und Begeisterungsfähigkeit".
Erstes Engagement in Deutschland
Latour betreute bislang ausschließlich Schweizer Vereine. Vor seinem Engagement bei den Grasshoppers, mit denen ihm die Qualifikation für den Uefa-Cup gelang, hatte er den Provinz-Club FC Thun an die Spitze der Super-League geführt. Zudem hatte er in Wil, Solothurn sowie als Assistent von Trainer Christian Gross beim FC Basel gearbeitet. In seiner aktiven Karriere stand Latour als Torwart beim FC Thun und den Young Boys Bern zwischen den Pfosten.
Latour ist nach Marcel Koller in der Saison 2003/04 der zweite Schweizer Trainer in Köln. Mit Koller stieg der FC ab. Jetzt soll sein Landsmann Latour die Kölner vor dem Abstieg bewahren.