FC Liverpool Jürgen Klopp braucht schnell Antworten auf die Krise

Die gute Stimmung an der Anfield Road hat gelitten: Der FC Liverpool steckt in einer Krise. Jürgen Klopp sollte schnell eine Antwort finden, sonst verpasst der Klub die hochgesteckten Saisonziele.

Der FC Liverpool steckt in einer handfesten Krise - daran bestehen seit dem Aus im Halbfinale des englischen Liga-Pokals keine Zweifel mehr. Liverpool verlor am Mittwoch das Rückspiel gegen den FC Southampton im eigenen Stadion mit 0:1. Es war die zweite Heimniederlage in Folge. Schon am Wochenende hatte es eine 2:3-Niederlage gegen den Abstiegskandidaten Swansea City gegeben. Im Jahr 2017 haben die Reds von sieben Spielen nur eines gewonnnen.

Das ist für die ambitionierten Ziele von Trainer Jürgen Klopp zu wenig. Die Saison ist nicht verloren, aber der ehrgeizige Coach sollte schnell Antworten auf die Krise finden. Die Chancen auf den Meistertitel sind gering. Der überragende Tabellenführer Chelsea hat mittlerweile zehn Punkte Vorsprung, Liverpool steht nur noch auf Rang vier, einem Champions-League-Qualifikationsplatz. Im nationalen Pokalwettbewerb mischt der Klub noch mit, den internationalen Wettbewerb verpasste man mit einem enttäuschenden achten Rang in der vergangenen Saison. Zudem verlor Liverpool letztes Jahr zwei Endspiele, im Liga Cup im Elfmeterschießen gegen Manchester City und in der Europa Legaue gegen den abgezockten FC Sevilla. Der Frust sitzt deswegen tief, die Fans sehnen sich nach dem ersten Titel unter dem nach wie vor beliebten Deutschen.

Stimmung ist gedämpfter in Liverpool

Doch die Stimmung in Liverpool ist deutlich gedämpfter als vor dem Jahreswechsel. Das spürt auch Klopp. Fast trotzig verkündete er nach der Niederlage gegen Swansea: "Wir müssen kämpfen! In guten Momenten kann dieses Team immer noch wundervollen Fußball spielen." Doch Klopp ist auch nervös, sonst würde er nicht so oft falsche Schiedsrichterentscheidungen, fehlendes Glück oder die Verletzungsmisere erwähnen. Er weiß, dass er jetzt die Wende schaffen muss.

Die Gründe für die Krise sind vielfältig. Der Kloppsche Powerfußball fordert sicherlich seinen Tribut im engen Spielkalender ohne Winterpause. Dass die Premier League andere Anforderungen an die Teams stellt, erfährt gerade auch Pep Guardiola mit Manchester City, das einen überragenden Saisonstart hinlegte und dann vom ersten auf den fünften Rang zurückfiel. Tatsache ist, dass Klopps Mannschaft ihren Rhythmus verloren hat. Gegen Swansea patzte die Abwehr auf unerklärliche Weise, gegen Southampton gelang einfach kein Tor trotzt "sieben guter Möglichkeiten", wie Klopp erklärte. Verletzungspech und individuelle Fehler verstärken die Krise.

Zwei entscheidende Spiele für Jürgen Klopp

Am Mittwoch gab der Klub die Vertragsverlängerung bis 2022 mit dem brasilianischen Nationalspieler Coutinho bekannt, der bislang mit fünf Toren und fünf Vorlagen eine überragende Saison spielt. Es könnte ein erstes Zeichen für eine Wende sein. Der Zeitpunkt wär genau der richtige, weil zwei entscheidende Spiele anstehen: Am Wochenende tritt Liverpool in der 4. Runde des FA Cups gegen den Zweitligisten Wolverhampton an. Ein Sieg kann den nötigen Rückenwind für das Spitzenspiel gegen Chelsea am Dienstagabend geben. Gewinnt Liverpool, ist vielleicht noch der Meistertitel drin.

tis

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