Rafael van der Vaart "Man muss manchmal ein Arschloch sein"

In einem Interview hat sich Rafael van der Vaart für seine Provokation gegenüber dem Hamburger SV und den Fans entschuldigt. Aber das Gezerre um den Spielmacher geht weiter. Der FC Valencia erhöhte sein Angebot für den Niederländer deutlich.

Der FC Valencia hat sein Angebot für den HSV-Spielmacher Rafael van der Vaart von 14 auf 22 Millionen Euro erhöht, doch der hanseatische Club lehnt Gespräche weiterhin ab und besteht auf Vertragserfüllung. Van der Vaart ist noch bis 2010 an den HSV gebunden, kann diesen aber 2009 für festgeschriebene 1,5 Millionen Euro Ablöse verlassen.

Uneinsichtig zeigte sich der 24-jährige Elfmeter-Torschütze in Bezug auf die Strafe von etwa 50.000 Euro dafür, dass er sich im Valencia-Trikot ablichten ließ. "Da kann er gar nichts machen, das wird ihm vom Gehalt abgezogen", sagte HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer, dessen Linie knallhart bleibt: "Rafael muss die Realität akzeptieren." In einem Interview mit der "Bild-Zeitung" sagte van der Vaart: "Ich zahle nur unter Protest." Auf die Frage, ob er noch in Spiegel blicken könne, antwortete der Niederländer: "man muss manchmal ein Arschloch sein."

Die "goldene Fibel der Spielerberater abgearbeitet"

Präsident Bernd Hoffmann glaubt ungeachtet der jüngsten Offerte aus Spanien daran, dass "das Thema nun an Dynamik verlieren wird" und van der Vaart beim Uefa-Cup-Rückspiel am 30. August gegen Budapest dabei sein wird. Es gebe eine "goldene Fibel der Spielerberater", die nach und nach mit Tricks den Verein mürbe machen soll. "Die ist nun langsam abgearbeitet." Interessant ist in dem Zusammenhang, dass der Vertrag des Oranje-Nationalspielers, der in dieser Woche bei der Auswahl weilt, mit Berater Sören Lerby am 31. August ausläuft. Enttäuscht zeigte sich Keeper Frank Rost vom Wechseltheater: "Wir sind alle froh, dass Rafael bei uns bleibt. Aber moralische Ansprüche muss man in diesem Geschäft nach unten fahren, fast gen null."

Auch die Spanier registrieren, dass der HSV seinen Topstar nicht ziehen lassen wird. Die in Valencia erscheinende Zeitung "Las Provincias" meint, dass in dieser Sache eine Entscheidung kurz bevorstehe. Van der Vaart zeige mit seiner Äußerung "Es sieht so aus, als müsste ich bleiben" erste Anzeichen von "Schwäche". Außerdem laufe dem FC Valencia die Zeit weg. "Am kommenden Wochenende beginnt die spanische Liga. Da will Trainer Quique Sànchez Flores wissen, mit welchen Spielern er rechnen kann."

DPA
Britta Körber/DPA

PRODUKTE & TIPPS