Brasiliens Fußball-Idol Ronaldo steht nach über einjähriger Verletzungspause unmittelbar vor seinem Comeback. Der 32 Jahre alte Stürmer werde am Mittwochabend im Pokalspiel des SC Corinthians Sao Paulo beim unterklassigen Provinzverein Itumbiara erstmals auf der Bank Platz nehmen und im Laufe der Partie wahrscheinlich eingewechselt werden, sagte Corinthians-Trainer Mano Menezes nach Medienberichten vom Mittwoch. Bei einem Trainingsspiel sei Ronaldo am Montag zur Zufriedenheit aller erstmals richtig gefordert worden. "45 Minuten hält er durch", sagte der Coach.
Ronaldos letzte Eskapade zieht unterdessen weitere Kreise: der frühere brasilianische Nationalverteidiger Antonio Carlos trat am Dienstag als Fußballdirektor von Corinthians zurück, nachdem er zugegeben hatte, dass er bei Ronaldos umstrittener Partynacht dabei gewesen war. In der Nacht zum Freitag war Ronaldo erst im Morgengrauen rund sechs Stunden nach dem Zapfenstreich zurück ins Mannschaftshotel gekommen.
Der dreimalige Weltfußballer wurde von Corinthians mit einer Geldstrafe belegt und muss nun auf zehn Prozent (rund 13.000 Euro) seines nächsten Monatsgehalts verzichten. Trotz durchzechter Nacht und eines deutlich zu sehenden Bauchansatzes schoss Ronaldo am Samstag bei einem öffentlichen Benefiz-Schautraining von Corinthians drei Tore. 7000 Fans waren aus dem Häuschen und jubelten dem Idol zu.
Ronaldo laboriert seit über einem Jahr an einer Verletzung am linken Knie. Am 13. Februar vergangenen Jahres hatte er sich im Spiel seines damaligen Clubs AC Mailand gegen AS Livorno einen Patella-Sehnenriss zugezogen. Nach 14 Jahren in Europa unterzeichnete Ronaldo im Dezember einen Enjahresvertrag mit Corinthians. In den vergangenen Monaten war der WM-Rekordtorschütze aber mehr wegen seines Privatlebens als wegen seiner körperlichen Fortschritte in die Schlagzeilen geraten. Am 24. Dezember brachte seine Freundin María Antony eine gemeinsame Tochter zur Welt. Nur Wochen später trennte sich das Paar. Ronaldo wurde danach mehrfach mit unbekannten Frauen in Diskotheken fotografiert.
DPA/kbe