Entsetzen beim Hamburger SV, Bangen beim 1. FC Nürnberg und Jubelstimmung beim 1. FC Heidenheim. Im spannenden Saisonfinale der 2. Fußball-Bundesliga hat der HSV zum zweiten Mal nacheinander die letzte Aufstiegschance verpasst und muss Heidenheim den Vortritt in die Relegationsspiele mit dem SV Werder Bremen lassen. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking blamierte sich beim 1:5 gegen den SV Sandhausen erneut bis auf die Knochen. Die Ostwürttemberger bleiben dadurch trotz der deutlichen 0:3-Niederlage bei Meister Arminia Bielefeld Dritter. Der VfB Stuttgart hat sich beim Abschied von Torschütze Mario Gomez wie erwartet den zweiten Aufstiegsplatz trotz eines 1:3 gegen Darmstadt 98 gesichert.
Im Fernduell der Hamburger mit dem 1. FC Heidenheim, der das direkte Duell mit den Hanseaten vor einer Woche mit 2:1 für sich entscheiden konnte, waren die Norddeutschen auf Schützenhilfe der Bielefelder angewiesen. Der bereits feststehende Zweitligameister kam auch durch Torschützenkönig Fabian Klos (14.) und dem Treffer von Andreas Voglsammer (17.) früh zum 2:0 und zu einem insgesamt deutlichen 3:0-Sieg. Die Heidenheimer Mannschaft war offensichtlich für ein so bedeutendes Spiel nicht bereit.
HSV-Profis versagen die Nerven
Doch auch den HSV-Spielern versagten vollkommen die Nerven, so dass sie diese Vorlage nicht nutzen konnten. Stattdessen hatte der HSV mehr mit sich selbst zu kämpfen. Nach 21 Minuten lagen die Hanseaten durch ein Eigentor von Rick van Drongelen und Kevin Behrens mit 0:2 gegen den SV Sandhausen zurück. Aaron Hunt konnte zwar per Strafstoß noch verkürzen, doch in der Schlussphase brach die Mannschaft von Coach Dieter Hecking auseinander. Erneut Behrens, Mario Engels und der langjährige HSV-Profi Dennis Diekmeier machten die Überraschung perfekt.

Beim VfB Stuttgart war unterdessen der Jubel über die direkte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga trotz einer kleinen Schramme groß. Im letzten Spiel von VfB-Ikone Mario Gomez unterlagen die Schwaben zwar mit 1:3 dem SV Darmstadt 98, bleiben aber Zweiter. Gomez traf dabei zum 1:1 (42.). "Er hat es verdient, einen würdigen Abschied zu bekommen", sagte VfB-Vorstandsvorsitzender Thomas Hitzlsperger zum Abschied des Mittelstürmers, mit dem er 2007 deutscher Meister mit den Stuttgartern wurde.
"Club" droht durchgereicht zu werden
Im Abstiegskampf blickt droht ein weiterer Traditionsclub durchgereicht zu werden: Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg hat die Rettung zunächst verpasst und muss nach dem 1:1 bei Holstein Kiel in die Relegation mit dem Drittliga-Dritten. Der Karlsruher SC schaffte dagegen im letzten Moment durch den 2:1-Sieg in Fürth den Sprung auf Rang 15. Für Dynamo Dresden (2:2 gegen Osnabrück) und den SV Wehen Wiesbaden (5:3 gegen St. Pauli) stand der Abstieg ohnehin schon so gut wie fest.