Rechtsradikale Lazio-Rom-Fans haben im Meisterschaftsspiel gegen Livorno mit Hakenkreuzfahnen und faschistischen Sprechchören für einen Skandal gesorgt. Die Rechtsradikalen machten damit die Freude der Römer über ihren 3:1- Sieg am Sonntag zunichte. "Ich hoffe, dass jetzt nicht die gesamte Lazio-Fangemeinde dafür bezahlen muss", meinte Lazio-Präsident Claudio Lotito.
"Schande für den Fußball"
Der Club verurteilte die rechtsradikalen Aktionen in der Lazio-Kurve. Die "La Gazzetta dello Sport" bezeichnete die rechtsradikalen Fans am Montag als "Schande für den Fußball". Der italienische Fußballverband wird Lazio mit einer Geldstrafe belegen. Im römischen Olympiastadion hatten Lazio-Fans bereits mehrfach mit rechtsradikalen Sprechchören und Spruchbändern für Aufsehen gesorgt.
Am Rande des Meisterschaftsspiels war es in Rom auch zu Zusammenstößen zwischen Livorno-Anhängern und der Polizei gekommen. Livorno-Fans zerstörten dabei zwei Zugabteile im Bahnhof von Rom. 16 Randalierer wurden festgenommen.
"Barbarische Dinge jeglicher Art"
Wegen der zunehmenden Gewalt im italienischen Fußball hat Italiens Innenminister Giuseppe Pisanu jetzt erneut mit der Schließung von Fußballstadien gedroht. "Wenn ich gezwungen werde, zwischen der Unversehrtheit der Polizisten und dem Publikum zu entscheiden, dann zögere ich nicht, gefährliche Stadien zu schließen", sagte der Minister in Rom. "Ich habe barbarische Dinge jeglicher Art gesehen. Die üblichen Sicherheitsmaßnahmen reichen nicht mehr", sagte Pisanu. Bei Auseinandersetzungen am Rande des Sizilien-Derbys zwischen Palermo und Messina, in Udine, Perugia und beim Drittligaspiel in Cavese wurden insgesamt 85 Polizisten verletzt.