Sonntagsspiele Stuttgart verpasst große Chance

Eine maue Nullnummer des Meisters: Durch ein torloses Remis gegen Hannover hat der VfB Stuttgart den Sprung in die Spitzengruppe der Tabelle verpasst. Energie Cottbus war erfolgreicher. Nach dem Sieg über Hertha BSC Berlin gaben die Lausitzer die Rote Laterne in der Tabelle an Nürnberg ab.

Einen Tag nach den Ausrutschern der Top Five hat Stuttgart ebenfalls einen Rückschlag bei seiner bisher furiosen Aufholjagd auf die Europapokal-Plätze hinnehmen müssen. Zwar blieben die Schwaben mit dem torlosen Unentschieden gegen Hannover auch im siebten Spiel ungeschlagen, verpassten jedoch mit 42 Zählern die Chance, durch einen Sieg mit Bayer Leverkusen (44 Punkte) und Werder Bremen (44) gleichzuziehen.

"Das war eine große Chance heute", sagte Torjäger Mario Gomez: "Wir hätten es uns deutlich einfacher machen können, aber ich habe selbst zwei Riesendinger vergeben." Trainer Armin Veh meinte, der VfB müsse mit "einem Punkt zufrieden sein". Durch die Abstellungen vieler Nationalspieler unter der Woche sei kein richtiges Training möglich gewesen.

Stuttgart wirkte nach den Patzern der Konkurrenz eher gelähmt als beflügelt und musste froh sein, gegen die engagierten Niedersachsen in der Schlussphase noch an einer Pleite vorbeigeschrammt zu sein. Hannover, das als Zehnter in der Tabelle jenseits von Gut und Böse liegt, hatte auch insgesamt die klar besseren Möglichkeiten. Bei den enttäuschenden Stuttgartern ließ Torjäger Mario Gomez vor 45 176 Zuschauern als einziger ab und an einmal seine Gefährlichkeit aufblitzen.

Stuttgart und Hannover gingen kein Risiko

Der VfB musste schon in der dritten Minute eine erste Schrecksekunde überstehen, als 96-Stürmer Jiri Stajner per Kopf aus drei Metern nur knapp das VfB-Tor verfehlte. Doch danach waren Torchancen auf beiden Seiten Mangelware. Beide Mannschaften vermieden das große Risiko, die Abwehrreihen wurden nur selten gefordert.

Immerhin wirkte Hannover insgesamt engagierter. Dabei fiel neben Stajner vor allem in der ersten Halbzeit Mittelfeldspieler Sergio Pinto auf. Nach seinem 25-Meter-Schuss in der 23. Minute strich der Ball am Pfosten vorbei. Von den Schwaben war lange Zeit nichts zu sehen. Aus dem Mittelfeld kamen zu wenige Impulse. Wenn Gefahr drohte, dann nur von Torjäger Mario Gomez. Er vergab auch die beiden besten VfB-Möglichkeiten: In der 15. Minute verzog er zunächst freistehend, zwei Minuten vor dem Wechsel schaffte er es nicht, den Ball per Kopf aus kurzer Entfernung über die Linie zu bugsieren.

Auch im zweiten Abschnitt änderte sich das Bild nicht. Hannover bemühte sich, die Gäste unter Druck zu setzen. Doch fehlten den Niedersachsen die spielerischen Mittel, um die sichere VfB-Deckung entscheidend auszuhebeln. Stuttgarts Trainer Veh reagierte auf die dürftige spielerische Darbietung seiner Mannschaft und brachte nach knapp einer Stunde Bastürk. Doch auch dem Türken gelang nicht viel. Kurz vor dem Ende hätten der eingewechselte Ex-Stuttgarter Benjamin Lauth (83.) und Vinicius (87.) noch den Sieg für Hannover sicherstellen können, jedoch vergaben sie.

Cottbus ist neben den Bayern Gewinner des Spieltages

Der Gewinner des Sonntags kommt aus der Lausitz. Gegen Lieblingsgegner Hertha BSC im brisanten Ost-Derby holte sich der FC Energie Cottbus drei wichtige Punkte im Bundesliga-Existenzkampf. Durch einen Doppelschlag von Ervin Skela drehten die Lausitzer die Partie und gewannen am Ende verdient mit 2:1 (1:1). Es war ein wichtiger Sieg: Cottbus machte in der Tabelle einen gewaltigen Sprung: Vom letzten Platz kletterten sie auf Rang 15 und verließen damit die Abstiegszone.

Nach der Führung der Herthaner durch Mineiro (21.) spielte der Albaner Skela groß auf. Vor 20 746 Zuschauern im Stadion der Freundschaft traf er per Freistoß (41.) und Foulelfmeter (63.). Mit seinem ansehnlichen Doppelschlag beruhigte er die die Partie. Schiedsrichter Markus Merk hatte in der 18. Minute einem regulären Kopfballtor von Branko Jelic die Anerkennung verweigert und damit für Unruhe unter den Akteuren auf dem Platz und unter den Zuschauern gesorgt. In der Lausitz ist man eh der Meinung, notorisch von den Schiedsrichtern benachteiligt zu werden. Die störende Diskussion wäre bei einem Unentschieden oder bei einer Niederlage wieder aufgeflammt. So aber können sich die Mannschaft von Trainer Bojan Prasnikar und die Fans über einen erfolgreichen Ausgang des Spieltages freuen.

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