Uefa-Pokal Bayern müssen ums Finale bangen

Jetzt müssen die Bayern zittern: Im Hinspiel des Uefa-Pokal-Halbfinales reichte es für den Pokalsieger nur zu einem enttäuschenden 1:1 gegen Zenit St. Petersburg. Die Führung durch Ribéry gaben die Bayern aus der Hand - durch das Eigentor eines Verteidigers. Und Olli Kahn musste verletzt ausgewechselt werden.

Einer hat gefehlt: Torjäger Luca Toni saß gelbgesperrt auf der Bank und musste mit ansehen, wie seine Bayern gegen Zenit St. Petersburg nicht über ein enttäuschendes 1:1 (1:0) hinausgekommen sind. Gegen vor allem in der zweiten Halbzeit starke Russen müssen die Bayern jetzt um den Einzug ins Uefa-Pokal-Finale zittern. Wie schon im Viertelfinale gegen den FC Getafe verspielte der designierte deutsche Fußball-Meister im Halbfinal-Hinspiel eine Führung und muss nun erneut auswärts für das Weiterkommen sorgen.

"Das wird schwer, aber es ist möglich", meinte Nationalstürmer Lukas Podolski: "Aber wir brauchen keine Angst zu haben, weil wir die bessere Mannschaft sind. Wir haben auch heute ein ordentliches Spiel gemacht, aber leider haben wir ein blödes Tor bekommen."

Doppel-Schock für Bayern

Fünf Tage nach dem DFB-Pokalsieg gegen Borussia Dortmund (2:1 n.V.) brachte Ribery die Bayern in der 18. Minute in Führung - allerdings mit Glück. Der Franzose scheiterte zunächst mit einem von Fernando Ricksen an Ze Roberto verursachten Foulelfmeter an Zenit-Keeper Vjatscheslav Malafeev, der Nachschuss saß dann jedoch. In der 60. Minute gelang Zenit unter Mithilfe der Bayern dann der Ausgleich: Eine Flanke von Viktor Faysulin lenkte Lucio unhaltbar für Oliver Kahn ins eigene Tor ab. Für Kahn, der in der 67. Minute verletzt ausgetauscht werden musste, war es der letzte Europapokal-Auftritt vor heimischem Publikum. Zenit fehlen im Rückspiel am kommenden Donnerstag in Ricksen, Sirl und Arshavin gleich drei Spieler wegen Gelb-Sperren.

Bayern begannen sehr stark

Die Bayern machten von Beginn an mächtig Dampf und setzten das Team von Trainer Dick Advocaat unter Druck. Zenit konnte sich zunächst kaum befreien, um seine gefürchteten Konter über Pawel Pogrebnyak oder Andrej Arshavin anzusetzen. Das 1:0 - es war das 100. Heimtor für den souveränen Bundesliga-Spitzenreiter im Uefa-Cup - war die logische Folge.

Auch danach blieben die engagierten und spielfreudigen Bayern zunächst am Drücker. Ze Roberto, Lucio, Bastian Schweinsteiger und Klose vergaben vor der Pause aber ein mögliches 2:0. Nationalspieler Klose konnte trotz einer Entzündung am Fuß spielen. Die Russen konnten sich erst zur Ende der ersten Halbzeit etwas befreien. Ein Schuss von Konstantin Zyryanov (23.), den Kahn parieren konnte, und ein Kopfball von Ivica Krizanac (44.), den Marcell Jansen von der Linie kratzte, waren die besten Möglichkeiten im ersten Durchgang.

In der zweiten Halbzeit spielte Zenit stark

Nach Wiederbeginn spielten die Bayern jedoch nicht mehr entschlossen genug nach vorne und luden ihren Gegner förmlich dazu ein, mutiger zu werden. Und wie schon gegen Getafe wurde die Nachlässigkeit der Münchner bitter bestraft. Nach einer scharfen Hereingabe von Viktor Faysulin lenkte Lucio den Ball per Kopf am verdutzten Kahn vorbei zum Ausgleich ins Netz. Der zu diesem Zeitpunkt überraschende Treffer hinterließ Spuren bei den Münchnern, die lange Zeit benötigten, um wieder auf Touren zu kommen. In der 79. Minute hätte Lucio sein Missgeschick beinahe wieder wettgemacht, doch Malafeev lenkte den 16 Meter-Kracher des Brasilianers über die Latte.

Im zweiten Halbfinale hat sich der AC Florenz durch ein torloses Remis bei den Glasgow Rangers eine gute Ausgangsposition für das Erreichen des Uefa-Cup-Endspiels verschafft. Der Tabellen-Vierte der italienischen Serie A erreichte bei den Schotten ein 0:0 und kann mit einem Heimsieg in einer Woche den Finaleinzug perfekt machen.

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