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UI-Cup Schalke stochert sich nach Europa

Schalke 04 hat es so gerade in den Uefa-Pokal geschafft, der VfL Wolfsburg scheitert im letzten Spiel des UI-Cups an eigenem Unvermögen und fällt durch Disziplinlosigkeiten auf.

Der FC Schalke 04 hat sich in den UEFA-Pokal gequält. Trotz einer katastrophalen Leistung lösten die "Knappen" am Dienstagabend durch das 0:0 im zweiten UI-Cup-Finale über den SV Pasching das lukrative Ticket auf die europäische Fußball-Bühne und können dank ihres 2:0-Erfolges aus dem Hinspiel bei der Auslosung am Freitag auf ein attraktives Los hoffen. 56 067 Zuschauer in der nahezu ausverkauften Arena AufSchalke erlebten allerdings die schlechteste Saisonleistung ihres Teams, das gegen die biederen Gäste aus Österreich spielerisch völlig hinter den Erwartungen zurückblieb.

Die Formation kräftig durcheinander gewirbelt

Trainer Jupp Heynckes hatte aus der 1:4-Pleite in der Bundesliga bei Werder Bremen Konsequenzen gezogen und seine Formation wieder kräftig durcheinander gewirbelt. Ebbe Sand, Tomasz Hajto und Lewan Kobiaschwili fanden sich überraschend auf der Reservebank wieder, der Däne Christian Poulsen war nicht einmal im Kader. Doch diese erneute Rotation wirkte sich negativ auf den Spielfluss aus. Die Hausherren agierten zu einfallslos und vermochten die gut organisierte Vierer-Abwehrkette der kampfstarken Gäste kaum in Verlegenheit zu bringen.

Chancen Mangelware

Da auch die Österreicher Defizite in der Offensive hatten, blieben Chancen Mangelware. Bei Dario Rodriguez’ Kopfball nach Altintops Eckball klärte Patrick Pircher auf der Linie (28.). Dann tauchte Victor Agali (45.) nach einem Pircher-Patzer auf einmal freistehend vor dem Paschinger Tor auf, doch der Stürmer verzog das Leder total. Die enttäuschten Fans quittierten die dürftigen Leistungen zur Pause mit einem gellenden Pfeifkonzert.

Nach dem Wechsel wurde das Spiel der Schalker noch schlechter, obwohl dies kaum möglich war. "04" agierte weiter zu statisch, das Sturm-Duo Asamoah - Agali blieb völlig wirkungs- und harmlos. Auch die Hereinnahme von Kobiaschwili, Vermant und Hajto wirkte sich nicht positiv aus. Doch zum Glück konnte der österreichische Bundesligist aus den Schwächen der Schalker kein Kapital schlagen. Passend zum Spielverlauf gab es in der zweiten Halbzeit bis auf Agalis Großchance (88.) keine weitere nennenswerte Einschussmöglichkeit. Immerhin bewiesen die bemitleidenswerten Anhänger wenigstens Galgenhumor: Sie sangen lautstark "Oh, wie ist das schön", anstatt weiter zu pfeifen.

Zum Scheitern verurteilt

Beim zweiten UI-Cup-Spiel konnte sich der der VfL Wolfsburg nicht gegen den FC Perugia durchsetzen. Die Wölfe verloren zu Hause völlig verdient mit 0:2. Das Vorhaben, die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel zu korrigieren, war bereits in der 17. Minute nach dem Führungstor von Giovanni Tedesco zum Scheitern verurteilt. Unrühmliche Höhepunkte einer über weite Strecken armseligen VfL-Darbietung waren zwei Rote Karten für Pablo Thiam (42./Tätlichkeit) und Diego Klimowicz in der Nachspielzeit wegen groben Foulspiels. Der eingewechselte Emanuele Berrettoni hatte zuvor in der 90. Minute auf 2:0 erhöht.

Die hoffnungsfrohen Gesichter auf den mit nur 12 496 Zuschauern besetzten Rängen verwandelten sich schon sehr früh in frustrierte Mienen. Denn bereits in der 12. Minute zog sich Stürmer Miroslav Topic nach einer üblen Grätsche von Souleymane Diamoutene eine vermutlich schweren Knieverletzung zu und musste vom Platz getragen werden. Ersatzmann Sven Müller begann zwar vielversprechend mit einem Klasse-Anspiel auf Diego Klimovicz, das der Argentinier jedoch nicht zur Führung nutzte. Kurz darauf war Müller aber maßgeblich am 0:1, beteiligt, als er die Bewachung von Tedesco nicht ernst nahm und der Italiener eine Freistoßflanke von Ze Maria unbedrängt einköpfte.

Die Wolfsburger antworteten mit unüberlegten Angriffen. Der fleißige Einkauf Andres D’Alessandro erschöpfte sich in wirkungslosen Dribblings, auch Martin Petrow übertrieb es mit den Einzelaktionen. Zudem offenbarte Torhüter Simon Jentzsch ungewohnte Unsicherheiten, die in der 21. Minute durch Zisis Vryzas fast zum 2:0 geführt hätten.

DPA

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