Armin Veh liebt die große europäische Bühne mit Auftritten wie beim zweimaligen Uefa-Cup-Sieger FC Sevilla, und genau deshalb denkt er über seine Zukunft beim VfB Stuttgart nach. Der Vertrag der einstigen Notlösung Veh, der im vergangenen Jahr zum gefeierten Meistertariner wurde, läuft zum Saisonende aus. Sportdirektor Horst Heldt ist von einer Vertragsverlängerung überzeugt, aber der 47-Jährige stellt Bedingungen.
"Ich habe keine Lust mehr, um die Plätze sechs bis zehn zu spielen. Das macht mir keinen Spaß mehr", hat Veh gesagt. Bei der Jahreshauptversammlung fügte er süffisant hinzu, dass der 17. Juli 2009 "mein großes Ziel ist, wenn mich der Verein nicht vorher rausschmeißt". Dann wäre Veh länger im Amt als jeder Bundesligatrainer beim VfB vor ihm - den bisherigen Rekordhalter Felix Magath eingeschlossen.
Gomez wird kaum zu halten sein
Veh hat den VfB in die Champions League geführt, jetzt geht es im Uefa-Cup gegen attraktive Gegner wie Sevilla oder Sampdoria Genua. Der Trainer würde gern in einem Verein arbeiten, bei dem das europäische Geschäft eine Selbstverständlichkeit ist - aber das wird mit dem VfB gegen die härter werdende Bundesliga-Konkurrenz immer schwerer. Kaum einer glaubt, dass Nationalstürmer Mario Gomez 2009 noch zu halten sein wird, auch Ex-Auswahlkeeper Jens Lehmann will wohl nur um ein weiteres Jahr verlängern, wenn die Qualifikation für die Champions League glückt.
Gleichwertiger Ersatz für solche Klassespieler - wie etwa die möglichen Rückkehrer Kevin Kuranyi und Timo Hildebrand - ist teuer. Und der VfB will trotz eines Rekordgewinns von 7,824 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr weiter solide wirtschaften. "Die Nachwuchsarbeit wird weiter eine zentrale Rolle bei uns spielen", sagt Horst Heldt. Veh hat ein Händchen für Talente wie Sami Khedira oder jetzt Christian Träsch, aber er will für seine hoch gesteckten Ziele eben auch neue, fertige Stars.
Veh: Ich will ganz nach oben
"Wir sind mit so vielen Jungen schon einmal Meister geworden. Aber normal war das damals nicht", sagt Veh über die Meistersaison 2006/2007: "Und natürlich will ich als Trainer immer ganz nach oben. " Trotz der klaren Ansage des Augsburgers ist man beim VfB überzeugt, dass Wunschkandidat Veh verlängert. Als "totalen Schwachsinn" hat Heldt Meldungen bezeichnet, dass Veh den Verein nach der Saison verlässt: "Wir haben einen Zeitplan, wie die Gespräche über die Vertragsverlängerung ablaufen werden." Bleibt abzuwarten, ob der mit den Plänen von Armin Veh zusammenpasst.