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Wechselfehler im Bundesliga-Spiel So einfach dürfen die Bayern nicht davonkommen

Die Teammanagerin des FC Bayern, Kathleen Krüger (2.v.l.), diskutiert mit Bayern-Manager Hasan Salihamidzic (r.), dem vierten Offiziellen, Arno Blos und Schiedsrichter Christian Dingert über das Wechelwirrwarr.
Die Teammanagerin des FC Bayern, Kathleen Krüger (2.v.l.), diskutiert mit Bayern-Manager Hasan Salihamidzic (r.), dem vierten Offiziellen, Arno Blos und Schiedsrichter Christian Dingert über das Wechelwirrwarr.
© Matthias Hangst / Getty Images
Der Wechselfehler der Bayern im Spiel gegen den SC Freiburg war nicht mehr spielentscheidend, darüber herrscht Einigkeit. Dennoch sollte der Fall gründlich vor dem DFB-Sportgericht aufgearbeitet werden, weil zu viel dranhängt.

Dumme Fehler kommen auch im Fußball auf höchstem Niveau vor. Das jüngste Beispiel gaben der FC Bayern und Schiedsrichter Christian Dingert im Spiel beim SC Freiburg ab. Der Wechselfehler, der für 17 Sekunden dazu führte, dass der Rekordmeister mit zwölf Mann auf dem Platz stand, ist das Thema der Stunde in der Bundesliga. Die Frage lautet: Soll man den Fauxpas einfach abtun oder sollte der SC Freiburg Protest einlegen, damit der Fall vor das DFB-Sportgericht kommt?

Es gäbe einiges zu klären. Wer trägt eigentlich die Hauptschuld daran, dass Kingsley Coman das Feld nicht verließ, als er ausgewechselt werden sollte. Bayerns Teammanagerin Kathleen Krüger hatte die alte Rückennummer des französischen Profis angezeigt, die 29 statt der korrekten 11? Coman fühlte sich nicht angesprochen und blieb auf dem Platz, bis Freiburgs Verteidiger Nico Schlotterbeck den Fehler beim Schiedsrichter reklamierte. Oder hätte Schiedsrichter Dingert die Überzahl bemerken müssen? Es ist ja schließlich seine Aufgabe, auf die Einhaltung der Regeln zu achten.

Davon hängen weitere Fragen ab: Müssen die Bayern bestraft werden? Wer legt fest, dass die acht oder Minuten Spielunterbrechung, die der Wechselfehler verursacht hat, kein Nachteil für den SC Freiburg waren? Was ist, wenn den Freiburgern am Ende der Saison die Punkte aus dem Bayern-Spiel fehlen, um sich für die lukrative Champions League zu qualifizieren? Wie kann man solche Fehler in Zukunft vermeiden? Wie sieht es mit dem Gleichheitsgrundsatz aus, dass Regeln für alle gelten? Braucht es präzisere Regeln?

Die Fehlerkette muss aufgearbeitet werden

Nun könnte man der Meinung sein, dass diese Fragen keine Bedeutung haben, weil das Spiel zum Zeitpunkt des Wechselchaos' in der 85. Minute sportlich entschieden war. Der FC Bayern führte verdient mit 3:1. Dass die Freiburger noch eine Chance gehabt hätten, glauben nicht mal die größten Optimisten oder die härtesten Bayern-Hasser.

Dennoch darf der Fall nicht nach Gutsherrenart einfach als lässlicher Fehler hingenommen werden. Er sollte vor dem DFB-Sportgericht landen, um ihn in all seinen Facetten aufzuarbeiten. Dass dazu ein Einspruch des SC Freiburg notwendig ist, bringt den Verein zwar in Bedrängnis, schließlich will man nicht als schlechter Verlierer dastehen, doch das sollte die Freiburger nicht scheren. Sie sollten Einspruch einlegen, auch wenn für sie wohl kein Sieg am grünen Tisch dabei herausspringt. Es bedarf klarer Antworten durch das  kompetente DFB-Sportgericht. Es hätte Vorteile für alle.

Wann hätte ein Regelbruch Konsequenzen?

Erst recht für den FC Bayern. Wird der Fall nicht verhandelt, setzen sie sich dem Vorwurf aus, bevorzugt zu werden.

Die Fußball-Bundesliga ist zu groß und es geht um zu viel Geld, da sollte man so eine kapitale Fehlerkette nicht einfach unter den Teppich kehren. Es wäre unprofessionell und nicht fair.

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