Gebrauchsanweisung Wie Ghana Gruppensieger wird

Sie sind die Helden des schwarzen Kontinents. Als erste afrikanische Mannschaft hat Ghana bei der WM 2006 ein Spiel gewonnen. Nun können die "Black Stars" sogar Gruppensieger werden.

Sie sind bisher die größte Überraschung des WM-Tuniers. Mit beeindruckender Leistung rangen die "Blacks Stars" aus Ghana den haushohen Favoriten aus Tschechien nieder. Ausgerechnet jene Mannschaft um Pavel Nedved und Tomas Rosicky, die zuvor die US-Boys vorgeführt und mit 3:0 abgefertigt hatte. Die Art und Weise, in der Ghana auftrat, beeindruckte: Robuster Einsatz, stark in der Defensive, technisch nicht weniger filigran als die hoch bezahlten Gegner.

Der WM-Debütant hätte höher gewinnen können, leistete es sich sogar, einen Elfemeter zu verschießen. Das könnte sich rächen. Die Tabellensituation in der Gruppe E ist eng, alle vier Mannschaften können noch weiterkommen. Ghanas Ausgangsbasis ist durchaus komfortabel: Im letzen Spiel gegen die vermeintlich schwächste Mannschaft der Gruppe, die USA, haben sie das Weiterkommen selbst in der Hand. Bei einem Sieg steht Ghana in jedem Fall im Achtelfinale, gleichgültig wie das Spiel zwischen Tschechien und Italien ausgeht.

Selbst bei einem Unentschieden kann sich die Mannschaft von Trainer Ratomir Dujkovic noch für die K.o.-Runde qualifizieren. Dafür müsste entweder Tschechien verlieren, oder aber Italien mit mindestens drei Toren Differenz. Sollten Ghana und Italien am Ende punkt- und torgleich sein, wäre Italien wegen des gewonnenen Direktvergleichs weiter.

Es könnte sogar nahezu Undenkbares eintreten: Ghana gewinnt die Gruppe E und lässt die beiden europäischen Schwergewichte Italien und Tschechien hinter sich. Diese wäre bei einem Unentschieden der beiden Favoriten der Fall, vorausgesetzt Ghana gewinnt das eigene Spiel gegen die Amerikaner. Bei einem Sieg der Tschechen gegen Italien, würde die Tordifferenz den Ausschlag geben. Dort steht Tschechien derzeit ein Tor besser, Ghana hat eine ausgeglichene Bilanz. Bei Punkt- und Torgleichheit zwischen beiden, spräche der direkte Vergleich für die Afrikaner.

Die Frage des Gruppensieges dürfte nicht ganz unerheblich für den weiteren Verbleib im Turnier sein. Der Zweitplazierte der Gruppe E spielt gegen den Sieger der Gruppe F. Und der wird aller Voraussicht nach Brasilien heißen. Gewinnt Ghana die Gruppe E wird es aller Voraussicht nach gegen Australien oder Kroatien gehen.

Die Wettanbieter sehen in der Gruppe E Italien vorn, selbst Tschechien trauen sie bei den Quoten mehr zu als den "Black Stars". Wagt man die Prognose, dass Ghana die Gruppe siegreich abschließt, winken für zehn Euro Einsatz immerhin 41.50 Euro. Einzig Ratomir Dujkovic scheint der Erfolg Ghanas nicht zu überraschen. Schon vor dem Turnier tönte der Trainer, sein Team sei sogar gut genug fürs Halbfinale: "Ich habe von Anfang an gesagt, dass Ghana für Überraschungen gut ist."

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