Nationalmannschaft Ein Außenrist für alle Fälle: Mats Hummels muss mit zur EM!

Mats Hummels
Mats Hummels spielt beim BVB eine überragende Saison. Ihn nicht mit zur EM zu nehmen, wäre ein fataler Fehler.
© Leon Kuegeler / Getty Images
Mats Hummels ist die Konstante in der Abwehr von Borussia Dortmund. Seine erneute Gala-Vorstellung in der Champions League gegen PSG und sein Kopfball zum Finale in Wembley lässt nur einen Entschluss zu: Er und sein Außenrist müssen mit zur EM im eigenen Land!

Zwei Halbfinal-Spiele, zwei Siege. Dortmund erlebt eine magische Nacht in Paris Und einer der Zauberer ist mal wieder Mats Hummels. Das zweite 1:0 gegen Paris Saint-Germain innerhalb einer Woche hat den Traum vom Finale tatsächlich wahr werden lassen. Und Hummels hatte daran vielleicht den größten Anteil. Konzentriert, aggressiv, mit überragendem Stellungsspiel: Der mittlerweile 35-Jährige Hummels ließ das Pariser Starensemble um die deutlich jüngeren Kylian Mbappé, Ousmane Dembelé und Co. teilweise wie lästige Fliegen an sich abprallen. Top-Form zur Crunch-Time. Dann sein Kopfball. Wembley Calling!

Nicht zum ersten Mal zeigt Hummels eine Gala-Vorstellung, wenn es wirklich drauf ankommt. Und genau deshalb darf Nationaltrainer Julian Nagelsmann auch nicht auf ihn verzichten. Mats Hummels muss mit zur EM!

Mats Hummels blüht im Spätherbst seiner Karriere nochmal richtig auf

Meistens ist es Folklore, einem 35-Jährigen die beste Form seiner Laufbahn anzudichten. Bei Hummels aber trifft die These zu. Nicht nur seine Ausstrahlung auf dem Platz und seine Führungsqualitäten sind in den vergangenen Monaten noch einmal auf ein höheres Niveau gestiegen. Auch die Zahlen sprechen für ihn. Gegen Paris holte Hummels verdient die Auszeichnung "Man of the Match": Er gewann 75 Prozent seiner Kopfballduelle, 80 Prozent seiner Zweikämpfen, eroberte viermal den Ball, klärte zehn Angriffe und köpfte das goldene Tor – Zahlen, die nur das Prädikat "Weltklasse" zulassen. 

Wer auf diese Weltklasse verzichtet, müsste verrückt sein. Hummels zeigte einmal mehr, dass die immer gleiche Kritik an ihm nicht zutrifft: zu alt sei er, zu langsam und das schon seit Jahren. Wer das behauptet, kann die Karriere des 35-Jährigen nicht verfolgt haben. Er war nie der Schnellste, hatte dafür aber schon immer ein überragendes Stellungsspiel, das er in dieser Saison perfektioniert hat. Für die Nationalelf aber noch wichtiger: Hummels ist im Kopf ein Zehner, ein spielender Innenverteidiger. 

Hummels Außenrist könnte besonders gegen tiefstehende Gegner gold wert sein

Schon vor zwölf Jahren unter Jürgen Klopp war er ein Erfolgsgarant für zwei BVB-Meisterschaften. Er kann aus der Defensive in die Spielmacher-Rolle ins Mittelfeld vorrücken, wenn der eigentliche Sechser angelaufen wird. Mit Blick auf die Gruppenspiele der Europameisterschaft wird Hummels' goldener Außenrist garantiert bitter nötig sein. Gegner wie Schottland oder Ungarn werden sich keinen offenen Schlagabtausch mit der starken deutschen Offensive leisten, sondern aggressiv anrennen und tief stehen. Für Hummels sind genau diese Spiele wie gemacht. 

Zwar wird Nagelsmann voraussichtlich auf Jonathan Tah und Antonio Rüdiger in der Innenverteidigung setzen, weil sie physisch noch stärker sind – einen so feinen Fuß wie Hummels haben aber beide nicht. Warum also nicht Hummels als Dritten Innenverteidiger mitnehmen? Um Abwehrbollwerke zu knacken, braucht es einen besonderen Moment, einen perfekt Pass – oder eben: einen Außenrist für alle Fälle. 

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