Athen 2004 Deutsche Schwimmer gehen unter

Fortsetzung der deutschen Schwimm-Misere: Auch am Dienstagvormittag blieben unsere Athleten bei den Schwimmentscheidungen weit hinter den Erwartungen zurück.

Die Enttäuschungen im deutschen Schwimm-Team nehmen in Athen kaum ein Ende. Am Dienstag schied der nationale Rekordler Stephan Kunzelmann aus Hannover in 50,98 Sekunden über 100 m Freistil als 36. unter 68 Startern im Vorlauf aus. Auch Jens Kruppa (Riesa) patzte: 2:15,29 Minuten reichten dem 28-Jährigen nur zu Platz 18 über 200 m Brust. Der dritte Platz der deutschen Männer-Kraulstaffel über 4 x 200 m war am Tag der 200-m-Freistil-Entscheidung mit Weltrekordlerin Franziska van Almsick die erfreulichste Tatsache.

«Das ist ein Scheiß-Morgen. Es ist eine supergroße Enttäuschung», sagte der 25-jährige Kunzelmann, der sich seinen Ausrutscher kaum erklären konnte: «Ich habe einfach meinen Rhythmus nicht gefunden.» Mit 49,07 hält er den deutschen Rekord. Torsten Spanneberg aus Berlin gelang in 49,71 der Einzug unter die besten 16. Schnellster war Sydney-Gewinner Pieter van den Hoogenband aus den Niederlanden in 48,70 Sekunden.

Johannes Oesterling (Stadtallendorf), Stefan Herbst (Leipzig), Heiko Hell (Hamburg) und Team-Sprecher Christian Keller (Essen) gaben sich souverän und von den Enttäuschungen völlig unbeeindruckt. Herbst zeigte sich zudem generös und trat seinen garantierten Endlauf-Platz an Lars Conrad aus Hannover ab. «Die Stimmung ist super», betonte Kunzelmann trotz fehlender Medaillen an den ersten drei Finaltagen.

Annika Mehlhorn (Baunatal), WM-Zweite von 2001, belegte über 200 m Schmetterling nach 2:12,25 Minuten Rang 14 und steht im Halbfinale. Schnellste war Weltrekordlerin Otylia Jedrzejczak (Polen/2:09,64). Überraschend gelang dem erst 15 Jahre alten Ungarn Daniel Gyurta in 2:11,29 Minuten Vorlauf-Bestzeit über 200 m Brust.

Der jetzt fünffache australische Olympiasieger Ian Thorpe ließ es am Tag nach Gold über 200 m Freistil über die halbe Distanz locker angehen und schwamm in 49,17 Sekunden als Sechster in das Halbfinale. Alexander Popow (Russland), 1992 und 1996 Doppel-Olympiasieger über 50 und 100 m Freistil, belegte Platz acht (49,51).

DPA
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