Die teuren Finaltickets, deren Einstiegspreis bei 1590 US-Dollar für die billigste Kategorie liegt, könnten zur heiß gehandelten Ware im eiskalten kanadischen Winter werden. Zwar beginnen die Olympischen Winterspiele bereits am 12. Februar. Doch für Kanada geht's erst vier Tage später so richtig los. Dann eröffnet die USA gegen die Schweiz das Eishockey-Turnier. Auch die einheimischen "Ahornblätter" stehen in ihrem Auftaktspiel gegen Norwegen erstmals auf dem Eis. "Das wird ein zweiwöchiges Sudden-Death-Szenario. Alle Partien sind so wichtig, fast wie ein alles entscheidendes siebtes Spiel in den Playoffs", sagt Superstar Jarome Iginla von den Calgary Flames.
Russland und Schweden unter den Favoriten
Der Stürmer ist neben den Verteidigern Chris Pronger und Scott Niedermayer sowie Torhüter Martin Brodeur der einzige, der von Kanadas Gold-Team des Jahres 2002 noch dabei ist. "Die Erwartungen an uns sind riesig", behauptet Sidney Crosby von Meister Pittsburgh Penguins. Der Olympiasieg wäre im Mutterland des Eishockeys der wichtigste Triumph. "Wir sind der Stolz einer ganzen Nation und die Leute werden uns das spüren lassen - in der Halle und überall im Land", betont Patrick Marleau von den San Jose Sharks.
Weltmeister Russland zählt wie Titelverteidiger Schweden zu den weiteren Favoriten. Die Sbornaja will die ungewöhnlich lange Durststrecke von 18 Jahren ohne Olympia-Gold beenden. Stürmer-Stars wie Alexander Owetschkin, Jewgeni Malkin und Ilja Kowaltschuk könnten als Kanada das Gold wegschnappen. Auf NHL-Profis setzen auch die "Tre Kronors", die am 17. Februar auf Deutschland treffen. Der Olympia- Zweite von 2006, Finnland, sowie Weißrussland sind die übrigen Gruppengegner des Teams von Bundestrainer Uwe Krupp. "Dass wir dabei sind, ist für uns schon ein Erfolg", betont der Coach.
Diese Bescheidenheit kennt USA-Teammanager Brian Burke nicht: "Wir sind Underdog, wollen aber trotzdem gewinnen." Die US-Fans gieren 30 Jahre nach dem "Miracle on Ice" in Lake Placid erneut nach Gold. Damals besiegte das kolossal unterschätzte US-College-Team erst die favorisierte Sowjetunion 4:3. "Wir brauchen diesmal kein Wunder. Wir haben den besten Goalie. Wenn Ryan Miller die Form hält, gibt's Gold", behauptet US-Trainer Ron Wilson.