Mit 41 Jahren hat ein Profisportler ein vergleichsweise "biblisches" Alter erreicht. Dennoch erschüttert es die Tenniswelt, dass Roger Federer sich dazu entschlossen hat, seine unvergleichliche Karriere zu beenden. Dass er es selbst noch nicht so ganz glauben kann, zeigt seine Äußerung, dass es eine "bittersüße Entscheidung" war und seine Liebeserklärung an den weißen Sport: "Zum Schluss, an das Tennisspiel: Ich liebe Dich und werde Dich nie verlassen."
Die Karriere-Bilanz des Schweizers sucht tatsächlich ihresgleichen. 310 Wochen die Nummer 1 der Weltrangliste, sagenhafte 20 Grand-Slam-Titel, 103 Turniersiege im Einzel insgesamt, nochmal acht im Doppel dazu. Gold und Silber bei Olympia. 2014 führte er die Schweiz zum Sieg im Davis Cup, dem wichtigsten Team-Wettbewerb. Nur die ultimative Krönung, der Grand Slam – also der Sieg bei den vier wichtigsten Turnieren in einem Jahr – blieb ihm verwehrt, obwohl jedes dieser Grand-Slam-Turniere mehrfach gewinnen konnte. Dazu ein großer Stillist, der den Tennisfans auch mit der Art und Weise seines Spiels große Freude bereitete. Für nicht wenige ist er der beste Spieler aller Zeiten, ganz sicher aber tritt mit Roger Federer einer der Größten seiner Zunft ab.