Die "Mission Peking" hat für die deutschen Basketballer mit einem prestigeträchtigen Erfolg und der frühzeitigen Viertelfinal-Qualifikation begonnen. Beim Länderspiel-Debüt des eingebürgerten NBA-Centers Chris Kaman feierten die deutschen Korbjäger um Dirk Nowitzki in der Athener Olympiahalle ein verdientes 104:68 (59:24) über die Kapverdischen Inseln.
Obwohl von Bundestrainer Dirk Bauermann geschont, war Nowitzki mit 16 Punkten einmal mehr bester deutscher Werfer. Sein neuer Teamkollege Kaman kam bei einer Wurfquote von 60 Prozent zu zehn Punkten, zehn Rebounds und hatte zudem viele gelungene Defensivaktionen.
Gegen die Neuseeländer, die am Vortag mit 77:50 gegen den Außenseiter aus Afrika gewonnen hatten, geht es am Mittwochabend um den wichtigen ersten Platz in Gruppe B. Gegen die "Kiwis" haben die Deutschen ihre drei Pflichtspiele gewonnen. Zuletzt gab es bei der WM 2006 ein 80:56.
"Wunschgegner gibt es nicht, aber es wäre nicht schlecht, Griechenland aus dem Weg zu gehen im eigenen Land", sagte Nowitzki. Brasilien wäre deshalb die weit angenehmere Alternative für das deutsche Basketball-Team im anstehenden Kampf um den Einzug ins Halbfinale am Freitag. "Wenn wir da weiterkommen, haben wir zwei Matchbälle auf das Olympia-Ticket", sagte Ingo Weiss, Präsident des Deutschen Basketball-Bundes (DBB). Drei der zwölf Teams können bei dem noch bis Sonntag dauernden Turnier in der griechischen Hauptstadt die Fahrkarte nach Peking lösen.
Alle zwölf DBB-Akteure in der Werferliste
Bei seinem Deutschland-Debüt stand Kaman gleich in der Startformation. Der 26-Jährige trug das Trikot mit der Nummer 12. Neben dem 2,13-Meter Centerspieler der Los Angeles Clippers hatte Bauermann noch Dirk Nowitzki, Steffen Hamann, Philip Zwiener und Demond Greene aufgeboten. 3:52 Minuten vor dem Ende des ersten Viertels war die erste Schicht für Kaman beendet, als er seinen zweiten Freiwurf verwandelt hatte und für Patrick Femerling auf die Bank ging. Mit vier Punkten, einer 100-prozentigen Wurfausbeute und zwei Defensivrebounds deutete er an, wie wichtig er noch werden kann.
Gegen einen überforderten Gegner aus Afrika, der mit Avery Oliver vom Landesligisten TV Hohenlimburg sogar einen Deutschland-Legionär in seinen Reihen hatte, trugen sich alle zwölf DBB-Akteure in die Werferliste ein. Die Höhe des Rekordsieges, das 112:53 vom 11. Mai 1989 gegen Schottland, verpasste die DBB-Equipe aber doch.
Auch wenn die Konzentration in der deutschen Mannschaft nach der Pause etwas nachließ, scheinen die Korbjäger 16 Jahre nach der bislang letzten Olympia-Teilnahme auf einem guten Weg. Nowitzki und seine Mitstreiter müssen in Athen eigentlich keinen Gegner fürchten. Sollten die Bauermann-Schützlinge so weitermachen, könnte sich der Traum erfüllen.