Handball: Italiens Torwart singt auch die deutsche Hymne mit

Wer vor dem Handball-WM-Spiel zwischen Deutschland und Italien im dänischen Herning ganz genau hinschaute, konnte eine ungewöhnliche Begebenheit beobachten: Der italienische Torwart Domenico Ebner schmetterte erst die Hymne seines Landes mit – und sang danach auch noch bei "Einigkeit und Recht und Freiheit" mit.

Ebners Hymnen-Doppelpack offenbarte bereits, dass es für den Keeper ein ganz besonderes Spiel war. Der 30-Jährige ist in Freiburg geboren, hat sein ganzes Leben in Deutschland verbracht. Ebners Mutter aber ist Italienerin. Und als 2017 der italienische Handballverband anfragte, ob der Bundesliga-Torwart nicht für die Squadra Azzurra zwischen den Pfosten stehen wollte, nahm er die doppelte Staatsbürgerschaft an.

So wird ihm die Ehre zuteil, bei der ersten italienischen WM-Teilnahme seit 1997 dabei zu sein. ""Als Italiener muss man die Nationalhymne natürlich mitsingen. Die habe ich mit meiner Mutter gelernt. Wenn man das nicht machen würde, wäre das ein wenig wie Hochverrat", erzählte er vor dem Spiel gegen Deutschland. Insgesamt hapert es mit der Sprache noch ein wenig. "Mein Italienisch ist noch nicht ganz so gut. Die Grammatik ist schwierig, und mir fehlt auch noch ein bisschen der Wortschatz."

In der Bundesliga spielt Domenico Ebner für den SC DHfK Leipzig. Zur italienischen Nationalmannschaft kam er eher zufällig: Der Verband wurde durch seinen italienischen Vornamen auf ihn aufmerksam, der deutsche Co-Trainer des Teams kontaktierte ihn über Facebook. Bei der WM in Dänemark lief es erstaunlich gut für den Außenseiter aus Italien, im Hauptrundenspiel gegen Deutschland konnte aber auch Ebner die 27:34-Niederlage nicht verhindern. Deutschland steht damit im WM-Viertelfinale.

Quellen: T-Online, ZDF-Sportstudio auf Instagram, Sportschau