Anzeige
Anzeige

Handball Handball-EM - Deutschland rettet Remis gegen Serbien

Sven Sören Christophersen hat den deutschen Handballern mit einem Tor in der letzten Sekunde ein 21:21 gegen Serbien beschert. In einem dramatischen Kampfspiel durfte die DHB-Auswahl dank eines überragenden Silvio Heinevetter und einer bärenstarken Abwehr am Ende aber doch noch jubeln.

Deutschland darf bei der Handball-EM in Serbien weiterhin vom Halbfinale und auch noch von der Teilnahme an den Olympischen Spielen träumen. In einer dramatischen Partie gegen Serbien kam die DHB-Auswahl durch ein Tor von Sven Sören Christophersen in letzter Sekunde zu einem 21:21-Ausgleich. Beide Teams führen die Tabelle der Hauptrundengruppe 1 mit 5:1 Punkten an.

Deutschland zeigte eine tolle Aufholjagd, zu Pause lag das Team bereits mit fünf Toren hinten. Es war eine Energieleistung, bei der Uwe Gensheimer mit fünf Toren bester Werfer war. Patrick Groetzki und Holger Glandorf steuerten jeweils vier Treffer bei. Bei den Serben traf Momir Ilic vom THW Kiel mit sechs Toren am besten.

Rückfall in alte Zeiten, Heinevetter grandios

Die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger konnte vor 18.000 Zuschauern in Belgrad nicht an den starken Auftritt gegen Schweden anknüpfen. Über weite Strecken war es ein Rückfall in alte Zeiten, die man eigentlich überwunden zu haben hoffte. Von dem neuen Selbstbewusstsein und der spielerischen Qualität war nichts zu sehen.

Deutschland lebte von einem grandiosen Torwart Silvio Heinevetter, der vor allem in der zweiten Halbzeit über sich hinauswuchs und am Ende eine Quote von 43 Prozent gehaltenen Bällen aufwies. Zudem stand die Deckung der DHB-Auswahl hervorragend und hielt die gefährlichen serbischen Rückraumschützen gut in Schach.

Offensiv läuft bei Deutschland nichts

Die Offensivbemühungen der DHB-Auwahl erinnerten indes an die statischen und uninspirierten Auftritt der letzten Jahre. Die Mannen von Martin Heuberger agierten viel zu hektisch und ungeduldig. Spielmacher Michael Haaß bekam die Partie überhaupt nicht in den Griff, statt Ballstafetten wie gegen Schweden gab es überhastete Abschlüsse oftmals von Lars Kaufmann, der am Ende der Partie eine Quote von zwei Toren bei neun Versuchen aufwies.

Das Angriffsspiel konzentrierte sich viel zu sehr auf das Zentrum, wo die Serben mit ihrem starken Mittelblock nur schwer zu überwinden waren. Schnell geriet die DHB-Auswahl mit 0:4 in Rückstand, erst nach fast sieben Minuten gelang Kaufmann der erste Treffer. Eine starke Phase von Holger Glandorf brachte Deutschland in der 17. Minute auf 4:5 heran.

Es blieb ein Kampfspiel mit wenigen spielerischen Höhepunkten. Zaghafte Ansätze der deutschen Mannschaft, die Flügelspieler mehr einzubinden, wurden nicht belohnt, da Gensheimer zweimal und Groetzki einmal nur Latte oder Pfosten trafen.

Erst in der Schlussphase der Halbzeit kippte das Spiel wieder zu Gunsten der Serben, die in den letzten 90 Sekunden drei Tore markierten. Zu allem Überfluss kassierten Gensheimer und Christophersen in dieser Phase auch noch Zeitstrafen. In Unterzahl und mit einem 7:12-Rückstand ging es für Deutschland in die zweite Hälfte.

Serbien gefühlt schon durch

Und die begann denkbar schlecht: Die DHB-Auswahl lud Serbien zu Gegenstößen ein, Oliver Roggisch, der mit gebrochener Nase auflief, kassierte eine unnötige Zwei-Minuten-Strafe und plötzlich stand es 8:15. Die Partie schien fast schon gelaufen zu sein, doch Deutschland kämpfte sich zurück und bekam Unterstützung von den Serben, denn die machten immer mehr Fehler.

Einfache Tore, auch für Roggisch

Die DHB-Auswahl bekam endlich die leichten Tore, die in der ersten Halbzeit fehlten. Selbst Oliver Roggisch durfte sich bei Gegenstößen zweimal als Torschütze feiern lassen. In der 43. Minute stellte Uwe Gensheimer beim 16:17 den Anschluss her, nach gut 48. Minuten markierte Christoph Theuerkauf mit seinem einzigen Tor den 18:18-Ausgleich. Es war der Auftakt zu einer atemberaubenden Schlussphase.

Deutschland leistete sich weiterhin haarsträubende Fehler im Angriff, aber immer wenn der Ball verloren wurde, brachte Heinevetter die Mannschaft mit seinen Paraden zurück ins Spiel – in den letzten sieben Minuten nagelte er seinen Kasten zu und ließ keinen Treffer mehr zu.

Und so bekam Deutschland rund 20 Sekunden vor Schluss tatsächlich noch die Chance auf den Ausgleich. Momir Ilic packte in der Deckung hart zu und musste zwei Minuten vom Feld, fünf Sekunden waren noch zu spielen. Heuberger brachte mit Christophersen einen siebten Feldspieler und er überwand mit seinem Wurf in letzter Sekunde tatsächlich noch den starken Keeper Darko Stanic zum 21:21.

Lars Ahrens 

sportal.de sportal

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel