An diesem Freitag startet die Tour de France im dänischen Kopenhagen. Es ist die 25. Ausgabe des größten Radsportklassikers seit dem strahlenden Toursieg von Jan Ulrich 1997. Seitdem hat Ullrich harte Abstürze erlebt, doch mittlerweile geht er offenbar wieder positiver durchs Leben.
Kurz vor dem Start der diesjährigen Tour de France hat sich Ullrich in einem kurzen Clip an seine Fans gewandt. Auf ein Sportbike gestützt grüßt er von einer privaten Radtour und wünscht allen Fahrern und Teams, "insbesondere unseren deutschen Fahrern", alles Gute und viel Erfolg. Er werde die nächsten drei Wochen mit Spannung verfolgen, "der Beste soll gewinnen".
Positives Feedback zur Doku
Außerdem, erklärt Ullrich, wolle er sich ganz herzlich für das positive Feedback bedanken, das er zu der gerade laufenden ARD-Dokumentation "Being Jan Ulrich" erhalten habe. "Natürlich habe ich mir die auch angeschaut und es hat große Emotionen in mir geweckt", bekennt Ullrich. "Ich weiß, ich hab ein sehr intensives Leben hinter mir mit allen Höhen und Tiefen." Jetzt müsse er aber auch schnell weiter, "ist verdammt heiß, ich hab noch einige Anstiege zu bewältigen bis nach Hause".
Die ARD zeigt 25 Jahre nach Ullrichs Toursieg gerade eine mehrteilige Dokumentation über Ullrichs Erfolge und den anschließenden Absturz inklusive Drogenexzessen und massiven Suchtproblemen. Darin kommen auch viele prominente Weggefährten zu Wort, etwa Ullrichs großer Rivale Lance Armstrong, der berichtet, wie er Ullrich vor einigen Jahren in einer mexikanischen Klinik in jämmerlichen Zustand vorfand. "Er war ans Bett gefesselt, ohne Bewusstsein", so Armstrong.
Mittlerweile geht es Ullrich wieder besser, wie dessen Freund und früherer Sportlicher Leiter Rudy Pevenage dem stern erzählte. Erst kürzlich hätten die Beiden in Ullrichs Heimatort Merdingen gemeinsam zu Abend gegessen. " Er machte einen hervorragenden Eindruck, auch körperlich", sagt Pevenage. Bei der gemeinsamen Radtour habe er mit Ullrich trotz Elektromotorunterstützung nicht mithalten können.