Mehr Sport Volleyball-Frauen stehen im EM-Finale

Deutschlands Volleyball-Frauen greifen bei der EM in Serbien nach der Goldmedaille. Titelverteidiger Italien ging zwar favorisiert ins Halbfinale, die Auswahl von Bundestrainer Giovanni Guidetti spielte aber wie im Rausch.

Dank einer erneuten Glanzvorstellung haben die deutschen Volleyball-Frauen Titelverteidiger Italien entthront und greifen erstmals seit der deutschen Einheit wieder nach dem EM-Titel.

Die Auswahl von Bundestrainer Giovanni Guidetti ließ sich in Belgrad auch vom großen Turnierfavoriten nicht aufhalten und hat dank des unerwartet deutlichen 3:0 (25:22, 25:22, 25:17) Silber bereits sicher. Gegner im Finale ist entweder Serbien oder die Türkei. Bislang stehen 1983 und 1987 zwei EM-Triumphe für die DDR zu Buche.

"An dieses Ergebnis habe ich in meinem schönsten Traum nicht geglaubt", gestand Guidetti und geriet angesichts der Glanzvorstellung seiner "Schmetterlinge" geradezu ins Schwärmen. "Wir stehen im EM-Finale und haben damit die Chance, die Goldmedaille zu holen. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl für mich und ich kann nicht passend ausdrücken, wie stolz ich auf mein Team bin."

Der fünfte Sieg in Serie

Wie in den Partien zuvor boten die Frauen des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) um Rückkehrerin Angelina Grün auch gegen Italien eine starke Leistung und haben in dieser Form alle Chancen auf den Titel. Mit dem Erreichen des EM-Finales haben Guidettis Schützlinge auch den Sprung zum ersten Qualifikationsturnier für Olympia im November in Japan geschafft.

"Italien ist der Titelverteidiger", hatte Guidetti die Kräfteverhältnisse vor der Partie betont, sein Team aber gegen seine Landsleute angestachelt. "Natürlich müssen wir unsere Leistungsgrenze erreichen. Aber wenn wir das schaffen, können wir ins Finale einziehen." Leicht und locker waren die DVV-Frauen mit vier klaren Siegen in die Vorschlussrunde spaziert, und auch gegen den Weltranglisten-Fünften strotzten die Deutschen nur so vor Selbstvertrauen.

Starker Beginn

Rasch war im ersten Durchgang ein Vorsprung von fünf Punkten herausgespielt. Die angesichts des starken deutschen Auftritts sichtlich erstaunten Italienerinnen blieben zwar auf Tuchfühlung, doch nach 24 Minuten ging der wichtige Auftaktdurchgang gleich mit dem ersten Satzball an das Guidetti-Team.

Auch im zweiten Satz legte das Team um Grün, die bereits vor acht Jahren EM-Bronze geholt hatte, einen starken Start hin. Vor allem am Netz hatte der Block der DVV-Frauen ein klares Übergewicht. Schnell gab es wieder drei Punkte Vorsprung - und diesen gaben die Schützlinge von Guidetti auch nicht mehr ab.

"Wir sind gut, wir sind besser", spornte der Trainer in einer Auszeit seine Frauen noch einmal an. Im dritten Durchgang stemmte sich der vermeintliche Favorit zwar gegen die drohende Niederlage - aber vergeblich. Wie im Rausch agierten die deutschen Frauen und feierten am Ende einen unerwartet deutlichen Sieg.

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