NBA Dallas Mavericks verlieren trotz wiedererstarktem Nowitzki

Die gute Nachricht zuerst: Dirk Nowitzki trifft wieder. Die schlechte: Trotz der wiedergefundenen Zielsicherheit des Power Forwards verloren die Dallas Mavericks mit 87:98 gegen die Indiana Pacers. Dabei hatten die Texaner vielversprechend angefangen, in Halbzeit zwei aber stark nachgelassen.

So gelungen der Abend für Dirk Nowitzki persönlich auch war, die Dallas Mavericks haben aufgrund einer schwachen zweiten Halbzeit ihr Heimspiel gegen die Indiana Pacers mit 87:98 verloren geben müssen.

Zu Beginn der Partie sah alles nach einem Highscoring-Spiel aus. Die Pacers kamen furios aus den Startblöcken – nach sechs Minuten hatten sie eine Trefferquote von 80 Prozent, hatten alle drei drei-Punkte-Würfe verwandelt und gaben sich auch bei Freiwürfen keine Blöße. Doch Dallas hatte eine Geheimwaffe im Arsenal – einen Nowitzki, der seinen Shootingtouch wiedergefunden zu haben schien.

Mavs starten stark – und lassen dann stark nach

Allein im ersten Viertel kam Nowitzki auf zwölf Punkte, zur Halbzeit standen 20 Punkte bei einer Trefferquote von fast 75 Prozent auf seinem Konto – Werte, die dem Deutschen im bisherigen Verlauf der Saison versagt geblieben waren. Doch auch bei den Pacers war ein Spieler besonders heiß – David West blieb bis zur Halbzeit ohne Fehlwurf und kam auf 14 Punkte.

Weder Nowitzki noch seine Kollegen das Tempo konnten allerdings der ersten in der zweiten Halbzeit mitgehen. Im dritten Viertel schossen die Mavericks nur 29 Prozent, das vierte Viertel begannen sie mit nur einem Treffer bei sieben Versuchen – und ab dem Moment war das Spiel dann gelaufen. Besonders, weil Paul George auf Seiten der Pacers mit sieben von elf Dreiern eine persönliche Bestmarke erzielen konnte und am Ende auf 30 Punkte kam.

Nowitzki, der am Ende ebenfalls auf 30 Zähler kam, stemmte sich zwar im vierten Viertel nochmal gegen die drohende Niederlage – übrigens die erste Zuhause gegen die Pacers seit 2004 – doch die Unterstützung seines Teams kam heute über die Note mangelhaft nicht hinaus.

Nowitzki allein reicht eben nicht

Womit wir beim großen Problem der heutigen Nacht wären. Wer sich das Spiel anschaute, musste feststellen, dass es das komplette Gegenteil zu den Spielen zuvor war, als immer wieder andere Spieler für den enttäuschenden Nowitzki und den verletzt fehlenden Jason Kidd in die Bresche gesprungen waren. Heute sah es so aus, als würde sich die komplette Mannschaft eine Auszeit nach der anderen gönnen – schließlich hatte man ja Nowitzki, der ja wieder in der Form des Vorjahres zu sein schien und das Spiel schon irgendwie allein entscheiden würde.

Shawn Marion (Wurfquote 4 von 11), Jason Terry (4 von 11), Delonte West (2 von 8) oder Lamar Odom (1 von 7) - nicht ein einziger der sonst so zuverlässigen Ersatz- und Ergänzungsspieler kam annähernd an seine Normalform heran. Und auch die Reboundüberlegenheit der Pacers, besonders die 15 Offensivrebounds unter dem Korb der Mavericks, zeugen nicht gerade von einer engagierten Leistung.

Außerdem ist die Unordnung im Spiel der Mavs ein beunruhigender Faktor – weder Roddie Beaubois noch Delonte West können Jason Kidds Auge für Situationen auch nur annähernd ersetzen. Bezeichnend, dass der Assistbestwert für die Partie von Vince Carter aufgestellt wurde – eigentlich nicht der Mann, der für die Spielgestaltung zuständig wäre.

Zusammen mit den Strafen für Teambesitzer Mark Cuban (75.000 Dollar wegen Schiedsrichterbeleidigung nach dem OKC-Spiel) und Coach Carlisle (35.000 Dollar wegen Ballwegschießens, wobei ein kleiner Junge getroffen wurde) sicherlich kein guter Start ins Wochenende – wobei am Samstag das Spiel bei den Cleveland Cavaliers zur Wiedergutmachung dienen soll.

Calderon und Morrow mit Bestwerten

Zwei Bestwerte sollten noch erwähnt werden – und dabei geht es nicht um die üblichen Verdächtigen wie Durant, James oder Bryant. Sondern zum einen um den Spanier Jose Calderon, der mit seinen Toronto Raptors zu einem 106.89-Heimsieg gegen die Wizards kam und dabei sage und schreibe 17 Assists verbuchen konnte.

Und zum anderen die Karrierebestleistungen von Anthony Morrow, der bei der 105:108-Niederlage seiner New Jersey Nets 8 von 11 Dreiern verwandeln konnte und am Ende auf 42 Punkte kam. Matchwinner war allerdings neben Ricky Rubio und Kevin Love Ersatzcenter Nikola Pekovic, der am Ende mit 27 Punkten und 11 Rebounds Mann des Spiels war.

Durant als Crunchtime-Monster

Und natürlich kommen wir an dieser Stelle nicht komplett ohne Superstars aus. Drei Viertel lang sah es so aus, als würden sich die Oklahoma City Thunder die zweite Heimniederlage gegen die Memphis Grizzlies abholen – doch dann starteten Kevin Durant mit 16 Punkten, darunter die letzten 7 der Partie, und James Harden mit 10 Punkten durch und erspielten ihrer Mannschaft am Ende noch den 101:94-Sieg. Durant kam am Ende auf 36 Punkte gepaart mit 10 Rebounds.

Oliver Stein

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