Olympischer Fackellauf In 35 Tagen um die Welt

Mit der Entzündung des olympischen Feuers in der antiken Stätte Olympia hat der längste Fackellauf der Geschichte begonnen. Als Symbol des Friedens wird das mystische Feuer in 35 Tagen erstmals alle Kontinente durchqueren.

Am 25. März 2004 hat endgültig der Countdown für die Sommerspiele begonnen: Um 12 Uhr entzündete die als "Hohe Priesterin" kostümierte griechische Schauspielerin Thalia Prokopiou in der antiken Stätte Olympia das Olympische Feuer. Genau an dem Ort, an dem sich vor ca. 2800 Jahren die Jugend der Welt erstmals zum sportlichen Wettkampf getroffen hatte. Genau an dem Tag auch, an dem 1896 in Athen die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit eröffnet worden waren. Mit viel Symbolik will Griechenland die Welt auf die Rückkehr der Olympischen Spiele (13. – 29. August) einstimmen.

Idealistische Tradition

Unter dem Motto "Gebt die Flamme weiter - vereinigt die Welt" soll die Flamme in einem spektakulären Fackellauf den olympische Gedanken des friedlichen Miteinanders in alle Welt tragen. Seit 1936 dienten die Feuerläufe den Organisatoren als Werbung für den weltweiten olympischen Waffenstillstand während der Spiele. Eine idealistische Tradition, die schon die Antike kannte und den Mythos der Spiele auch in Zeiten der Hyper-Kommerzialisierung und apokalyptischen Terrorgefahr immer wieder neu erschafft. Eine Tradition, die auch dadurch nicht ihren moralischen Wert verlor, dass es ausgerechnet die Ausrichter der Nazi-Spiele von Berlin waren, die den Fackellauf wiederbelebten.

Der Weg der Fackel nach Athen

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Fackellauf der Superlative

Diesmal sind es 33 Städte, darunter alle bisherigen Austragungsorte in 26 Ländern, durch die das olympische Feuer getragen wird. Angeblich bis zu 10.000 Menschen werden es in der Hand halten, insgesamt über 7000 Kilometer zurücklegen, jeweils allerdings nicht mehr als 400 Meter, dem traditonellen Maß einer Stadionrunde. Der Fackellauf der Superlative - "der längste und größte Staffellauf in der Geschichte" - umfasst erstmals alle Weltkontinente, inklusive Südamerika und Afrika, die bisher links liegen gelassen wurden.

Ritt durch die Kulturen

Die eigentliche Reise beginnt am 4. Juni, wenn die symbolträchtige Flamme aus einem eigens errichteten Altar vor dem alten Olympiastadion zu Athen mit dem Flugzeug nach Sydney geflogen wird. Und von dort geht es in die weite Welt: zu Luft, zu Wasser, mit dem Auto, ja sogar mit einem Dickhäuter: In Neu Delhi soll die heilige Flamme teilweise von indischen Elefanten getragen werden.

Auf ihrem globalen Ritt durch die Kulturen kommt sie schließlich am 29. Juni auch in unseren Gefilden an. Stationen in Deutschland sind München und Berlin, möglicherweise mit Leipzig als Zwischenstopp. In beiden Städten wird die Fackel von jeweils 120 Personen getragen. Jeweils 40 werden vom deutschen NOK sowie von den Sponsoren Coca-Cola und Samsung ausgewählt.

Zu den prominentesten Fackelträger wird der IOC-Präsident höchstpersönlich gehören. Jacques Rogge will am 24. Juni in Lausanne seine 400-m-Runde ziehen. Wer schließlich die Fackel am 13. August ins nagelneue Athener Olympiastadion tragen wird, ist - wie immer - ein gut gehütetes Geheimnis.

Christoph Marx

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