Die Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen ist als Ski-Weltcup legendär. Doch 2023 wird hier kein wagemutiger Sieger gekürt – es fehlt an Schnee. Ohne Kunstschnee wäre selbst der normale Skibetrieb hier nur schwer möglich.
70. Jubiläum fällt flach Ohne Schnee kein Ski-Weltcup: Garmisch sagt Kandahar-Abfahrt ab

Sehen Sie im Video: Garmisch-Partenkirchen sagt Ski-Weltcup auf Kandahar-Abfahrt ab.
Hier wären die Athleten eigentlich angekommen – im Zieleinlauf der Kandahar-Abfahrt. Doch der ist aktuell mehr grün als weiß, deshalb muss der Ski-Weltcup, der eigentlich Ende Januar stattgefunden hätte, abgesagt werden. Die schlechten Wetterbedingungen machen Garmisch-Partenkirchen einen Strich durch die Rechnung. Dabei wäre dieses Jahr Jubiläum gewesen: zum 70. Mal hätte der Ski-Weltcup in Garmisch stattgefunden, erklärt Martina Betz vom Skiclub Garmisch. "Es ist einfach auf lange Frist keine Besserung und auch keine Temperaturveränderung. Zumindest nicht so in Sicht, wie wir sie gebraucht hätten. Wir hätten jetzt einfach mehrere Nächte mit -9 Grad gebraucht, um die Beschneiung noch mal von Grund auf hier zu machen." Ohne Kunstschnee wäre der Skibetrieb hier nur schwer möglich. Die Talabfahrt muss geschlossen bleiben. Weiter oben sind die Lifte für Skifahrer und Snowboarder geöffnet. Auch, wenn es direkt an der Piste nicht ganz nach Winterwonderland aussieht. Die Gäste kommen laut Matthias Stauch, dem Chef der bayerischen Zugspitzbahnen, aber trotzdem - auch weil es nicht nur Skitouristen sind, sondern zum Beispiel auch Winterwanderer oder Rodelfans. "Sicherlich. Wir brauchen Energie wie jedes andere Unternehmen auch. Die Piste ist sozusagen unser Fließband, unser Produkt. Da produzieren wir den technischen Schnee und betreiben damit auch eine unheimliche Wertschöpfung. Wir haben ja einen Faktor von fünf zu eins. Das heißt, jeder Arbeitsplatz bei uns hat noch einmal fünf Arbeitsplätze in der Umgebung zur Folge." Richard Mergner vom Bund Naturschutz in Bayern warnt vor der Situation. "Allein in Bayern verbrauchen wir an Kilowattstunden so viel wie 16.000 Einwohner in einem ganzen Jahr bräuchten nur für die Beschneiung, die ein Kilometer Piste kostet, allein um das herzurichten 650.000 €." Die Schneekanonen sind mittlerweile wichtiger Teil des Skigebiets. Die Wintersportler sind froh ihren Sport weiter ausüben zu können, für die Betreiber und die Natur ist es eine echte Herausforderung.
Hier wären die Athleten eigentlich angekommen – im Zieleinlauf der Kandahar-Abfahrt. Doch der ist aktuell mehr grün als weiß, deshalb muss der Ski-Weltcup, der eigentlich Ende Januar stattgefunden hätte, abgesagt werden. Die schlechten Wetterbedingungen machen Garmisch-Partenkirchen einen Strich durch die Rechnung. Dabei wäre dieses Jahr Jubiläum gewesen: zum 70. Mal hätte der Ski-Weltcup in Garmisch stattgefunden, erklärt Martina Betz vom Skiclub Garmisch. "Es ist einfach auf lange Frist keine Besserung und auch keine Temperaturveränderung. Zumindest nicht so in Sicht, wie wir sie gebraucht hätten. Wir hätten jetzt einfach mehrere Nächte mit -9 Grad gebraucht, um die Beschneiung noch mal von Grund auf hier zu machen." Ohne Kunstschnee wäre der Skibetrieb hier nur schwer möglich. Die Talabfahrt muss geschlossen bleiben. Weiter oben sind die Lifte für Skifahrer und Snowboarder geöffnet. Auch, wenn es direkt an der Piste nicht ganz nach Winterwonderland aussieht. Die Gäste kommen laut Matthias Stauch, dem Chef der bayerischen Zugspitzbahnen, aber trotzdem - auch weil es nicht nur Skitouristen sind, sondern zum Beispiel auch Winterwanderer oder Rodelfans. "Sicherlich. Wir brauchen Energie wie jedes andere Unternehmen auch. Die Piste ist sozusagen unser Fließband, unser Produkt. Da produzieren wir den technischen Schnee und betreiben damit auch eine unheimliche Wertschöpfung. Wir haben ja einen Faktor von fünf zu eins. Das heißt, jeder Arbeitsplatz bei uns hat noch einmal fünf Arbeitsplätze in der Umgebung zur Folge." Richard Mergner vom Bund Naturschutz in Bayern warnt vor der Situation. "Allein in Bayern verbrauchen wir an Kilowattstunden so viel wie 16.000 Einwohner in einem ganzen Jahr bräuchten nur für die Beschneiung, die ein Kilometer Piste kostet, allein um das herzurichten 650.000 €." Die Schneekanonen sind mittlerweile wichtiger Teil des Skigebiets. Die Wintersportler sind froh ihren Sport weiter ausüben zu können, für die Betreiber und die Natur ist es eine echte Herausforderung.